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Wälderbahntrasse

eine kleine Radtour entlang der Trasse der Bregenzerwaldbahn
10. Juli 2022

Seit 40 Jahren liegt die Trasse der ehemaligen Bregenzerwaldbahn im Dornröschenschlaf. Nach der Aufgabe der Bahnlinie hat sich die Natur die Strecke über weite Strecken zurückerobert. Der obere Teil von Egg bis zum Kraftwerk Alberschwende und weiter nach Doren ist seit einigen Jahren als Radweg hergerichtet worden. Über den Rest bis Kennelbach durch die Schlucht der Bregenzerach gab es immer wieder Pläne zur Restaurierung als Radweg zu lesen, aber konkrete Informationen waren im Internet kaum zu finden. Insbesondere der Zustand einer der abgesunkenen Brücken war für uns nicht klar ersichtlich.

Also dürfte es doch ein interessantes Projekt sein, die 20 Kilometer von Egg bis Kennelbach möglichst mit dem Fahrrad zurückzulegen. Mit dem Rad ist der bekannte erste Teil schneller und bequemer zurückzulegen als zu Fuß - da gäbe es sicher schönere Wanderungen als dieser breite Weg im Tal. Claudia möchte das Ganze allerdings lieber als Jogging-Trainingsstrecke nutzen; Nina und ich haben das Rad dabei.

Nachdem der Einstieg in Egg - gut durch ein in die falsche Richtung weisendes Schild bzw. eine Baustelle versteckt - gefunden ist, geht es mit leichtem Gefälle auf breitem Weg immer an der Bregenzerach entlang abwärts. Nach einer Dreiviertelstunde sind wir am Kraftwerk Alberschwende/Langenegg. Kurz danach folgt Bozenau, wo der Bahnhof "Doren-Sulzberg" steht. Das Manko an all diesen Bahnhöfen war und ist, dass die eigentlichen Ortschaften weit vom Bahnhof weg liegen. Doren beispielsweise 300 Höhenmeter weiter oben. Und auch der beschilderte Radweg vom Kraftwerk nach Andelsbuch macht 250 Höhenmeter, bis man auf der anderen Seite ins Rheintal hinunterfahren kann.

Die Bregenzerach ist hier ein einsamer Fluss
Die Bregenzerach ist hier ein einsamer Fluss

bei der Hochbrücke Lingenau
bei der Hochbrücke Lingenau

Wir bleiben aber im Tal und erreichen nach einem weiteren Kilometer eine Absperrung an der Rotachbrücke. Immerhin steht hier nichts mehr von expliziten Verboten, der Weiterweg geschieht auf eigene Gefahr. Damit ist auch unsere erste Befürchtung widerlegt, die Brücke wäre nicht passierbar. (Für den Fall, dass wir die Räder durch den Fluss tragen müssen, hatten wir Sandalen mitgenommen, die wir daher nicht zum Einsatz bringen müssen.)
Wir heben die Räder über die Absperrung und arbeiten uns durch den anschließenden Rotachtunnel. Dahinter wird der Weg deutlich bescheidener, es ist nur noch ein Pfad, der auch nah an der Abbruchkante zum Fluss verläuft. Einige Wanderer kommen entgegen, aber man findet überall gut Platz zum Passieren.

Rotachbrücke
Rotachbrücke




Rotachtunnel
Rotachtunnel

Der Weg wird schmal
Der Weg wird schmal

Nicht immer ist es gut fahrbar...
Nicht immer ist es gut fahrbar...

...aber die Aussicht ist gut.
...aber die Aussicht ist gut.

Bei km 13 (von Egg aus) wird es zum Fahren und Schieben zu eng. Hier stehen nur noch einzelne Betonfundamente, zum Fluss hin geht es etliche Meter runter. Mit etwas diffizilem Balancieren bekommen wir die Räder auf die andere Seite.

erste Tragestelle
erste Tragestelle




Die zweite Tragestelle hat es in sich. Ein Felssturz hat die ganze Trasse mit metergroßen Blöcken übersät, und über diese tragen wir die Räder hoch bis auf den Weiterweg. Die dritte Tragestelle - kurz danach - ist dann kürzer.

Stückweise kann man fahren,
Stückweise kann man fahren,

manchmal auch eher nicht
manchmal auch eher nicht




zweite Tragestelle
zweite Tragestelle




Im weiteren Verlauf ist immer wieder mal Schieben angesagt, weil es zum Fahren zu eng ist oder große Steine im Weg sind. Eine Stunde nach dem Rotachtunnel erreichen wir Rickenbachbrücke und -tunnel. Ab hier bis Kennelbach wird der Weg sukzessive besser; auch an der Mure, die mich im Februar 2020 ausgebremst hatte, kommt man nun (Fahrrad schiebend) gut durch. Auf einer Kiesbank am Fluss gönnen wir uns eine Dreiviertelstunde Picknick.

Hier liegen noch die Bahnschwellen
Hier liegen noch die Bahnschwellen







Kaum zu glauben, dass hier mal Züge gefahren sind
Kaum zu glauben, dass hier mal
Züge gefahren sind





Rotachbrücke
Rotachbrücke

Rotachtunnel
Rotachtunnel




In Kennelbach erreichen wir wieder die Straße. Während Claudia und Nina im Ort Pause machen, ist es nun meine Aufgabe, mit dem Rad zurück nach Egg zu fahren und das Auto zu holen. Die Straße über Buch nach Alberschwende ist sicher zum Radfahren günstiger als die Bundesstraße von Schwarzach her, aber die 300 Höhenmeter sind in jedem Fall aufzusteigen. Die einzige Alternative wäre der Weg zurück an der Ach, aber alleine wären die Tragestellen kaum für mich machbar. Von Alberschwende ist der Radweg wieder runter ins Tal ausgeschildert; ich habe es ein bisschen eilig und folge stattdessen der Bregenzerwald-Bundesstraße, denn die geht ab hier nur bergab und erlaubt ein höheres Tempo.

Blick von Alberschwende
Blick von Alberschwende übers (nicht sichtbare) Tal der Bregenzerach in den Bregenzerwald

Damit haben wir für uns endlich ein lange offenes Rätsel gelöst. Immerhin war es ein interessantes Abenteuer mit einer gewissen Unsicherheit. Der Reiz des Unbekannten ist damit natürlich leider dahin.

Praktische Hinweise

GPS-Track von dieser Tour auf der Landkarte oder als GPX-Datei
Um die Tour nur zu Fuß zu machen, ist es günstiger, z.B. mit dem Bus nach Doren-Sportplatz zu fahren, von dort 1/2 Stunde ins Tal zum Bahnhof Doren-Sulzberg zu gehen und die Strecke bis Wolfurt zu wandern. Das dauert ca. 3-4 Stunden. Track dazu: auf der Landkarte. Die Höhenangaben der Tracks sind in dem engen Tal nicht sehr verlässlich - tatsächlich gibt es nur ein paar Höhenmeter Gegensteigungen.

heutiger Zustand der Strecke

Die Schienen liegen nur noch zwischen Bezau und Bersbuch/Bahnhof Schwarzenberg, wo ein Museumsbahnbetrieb besteht. Die aufgegebene Trasse ist von Andelsbuch über Egg zum Radweg ausgebaut (im wesentlichen parallel zur Bundesstraße). Ab Egg folgt die Trasse dem Tal der Bregenzerach abwärts, während die Straße sich links den Hang hochwindet. Sie ist bis Bozenau breit und gut als Radweg ausgebaut. Zwischen Bozenau und Kennelbach ist die Strecke nicht beschildert, es gibt abgesehen von den Brückengeländern keine Sicherungen, und das Benutzen ist nur auf eigene Gefahr erlaubt. In diesem Bereich ist der Weg ein schmaler Pfad, der oft direkt an der Abbruchkante zum Fluss entlangläuft (Absturzgefahr, Tiefe 5 bis 10 m). Wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist, muss man es an drei Stellen über Felsen oder Abbrüche tragen, wofür 2 Personen notwendig sind.
Streckenbeschreibung anhand der Kilometerangaben der originalen Bahnstrecke (Bregenz = km 0, Egg = km 23.45):
  • km 23.45 Egg
  • km 21.1 Bücke über die Subersach
  • km 20.7 Lingenau-Hittisau (ehemaliger Bahnhof). Ab hier kleine Gegensteigung, die Bahntrasse wird nach 400 m bei einer Brücke wieder erreicht.
  • km 19.9 Unterquerung der Lingenauer Hochbrücke
  • km 18.2 Langenegg-Krumbach, Kreuzung der Müselbacher Straße (hier befindet sich ein Rafting-Einstiegsplatz)
  • km 16.1 Kraftwerk Alberschwende. Der beschilderte Radweg verlässt hier das Tal und geht links den Hang nach Alberschwende hoch.
  • km 15.1 Weißachbrücke
  • km 13.6 Bozenau (Bahnhof Doren-Sulzbach). Hier gibt es eine Hängebrücke über die Bregenzerach, über die man vermutlich auch links hoch nach Alberschwende gelangen kann. Nach rechts führt eine Straße hoch nach Doren. Der Weg führt als Wanderweg (rot-weiß) weiter.
  • km 12.4 Rotachbrücke. Die Brücke ist mit einem Holzzaun abgesperrt, den man überklettern muss, um weiterzukommen. Hinweisschild "Begehen auf eigene Gefahr".
  • km 12.3 Rotachtunnel, 120 Meter lang. Der Tunnel macht eine leichte Kurve, dadurch ist es in der Mitte ziemlich dunkel. Die Oberfläche ist kiesig ohne große Stolpersteine. Ab den Ende des Tunnels ist der Weg nur noch ein Pfad.
  • km 10.8 erste Tragestelle (falls man mit Fahrrad unterwegs ist); hier ist fast die ganze Trasse weggespült, man muss sich an der Stützmauer entlangmogeln.
  • km 9.9 dritte Tragestelle, recht große Felsblöcke blockieren die Trasse.
    Im Bereich zwischen Rotach- und Rickenbachtunnel ist der Weg häufig sehr schmal oder auch sehr uneben, so dass man das Fahrrad streckenweise schieben muss.
  • km 8.9 Rickenbachbrücke und -tunnel. Ab hier wieder etwas besserer Streckenzustand.
  • km 4.7 Kennelbach. Hier kommt man wieder auf die Straße.

Bregenzerwaldbahn

Die Bregenzerwaldbahn ist eine Schmalspurbahn, die von 1903 bis 1980 von Bregenz nach Bezau verkehrte. Der untere Teil der Strecke führte durch das teils schluchtartige Tal der Bregenzerach, immer am rechten Flussufer entlang, nach Egg. Die Straße in den Bregenzerwald dagegen führt weitab vom Tal von Schwarzach (430 m) hoch nach Alberschwende (720 m), um erst dann langsam wieder zur Bregenzerach hin abzusteigen. Kurz vor Bezau treffen sich Straße und Bahntrasse.
Informationen zur Bregenzerwaldbahn:


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Letzte Änderung am 30.05.2023 durch Hartmut Bielefeldt