Piz Linard (3410 m, Silvretta)
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![]() Hütte in Sicht (Bildmitte) |
![]() Engadin |
![]() Chamonna Linard |
![]() Lai Glims, Piz Linard |
Da der Weg nicht allzu weit ist, gehen wir erst bei Helligkeit los. Vor der Hütte überholt uns eine große Gruppe, die im Tal übernachtet hatte (weil sie in der Hütte keine Plätze mehr bekommen hatten) und schon früh losgehen musste. Sie hatten auch wegen des Wetters umdisponiert, aber offenbar etwas später als ich neu reserviert.
Nach gut einer Stunde sind wir am Einstieg zur großen Rinne auf 2825 m. Nun geht es sehr steil auf mehr oder weniger ausgeprägten Wegspuren in einer losen Schotterrinne aufwärts, bis wir auf 2980 m nach rechts auf einem Band hinausqueren. Der folgende Felsaufschwung ist schnell überwunden, dann geht es das große obere Schuttfeld auf den Grat hin zu. Die große Gruppe vor uns steigt sehr diszipliniert und tritt praktisch keine Steine los. Wir hoffen, wir können dasselbe auch von uns sagen.
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![]() am Lai Glims |
![]() in der unteren Rinne |
![]() Durchstieg zum oberen Schuttfeld |
![]() oberes Schuttfeld |
Wir folgen dem oberen Schuttfeld und lassen uns in immer steiler werdendem Gelände in eine ziemlich seltsame Rinne abdrängen. Sieht nicht mehr aus wie I-II; nach 60 Meter Rückweg erkennen wir, dass wir an einer Abzweigung nach links vorbeigerannt sind. Wenn man dort den richtigen Weg nimmt, ist alles weiterhin ganz einfach. Kurz vor dem Grat sind noch einige unangenehm lebendige Geröllfelder zu durchsteigen, am Grat selbst ist wieder mehr Wegspur zu sehen.
Nach vier Stunden sind wir am Gipfel, leider hat sich der Himmel von Osten her mit Quellwolken gefüllt, sodass wir die restliche Silvretta kaum sehen.
Der schwierigere Part am Linard ist der Abstieg: Auch später sind noch einige Leute im Aufstieg unterwegs, und das Gelände ist derart lose, dass man sehr vorsichtig gehen und permanent aufpassen muss, keine Steine loszutreten. Das gelingt uns aber ziemlich gut. 14 Uhr zurück an der Hütte, 16:30 am Parkplatz in Lavin.
![]() Aussicht zur Bernina |
![]() oberes Schuttfeld, in Gratnähe |
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![]() Aussicht gibts leider nur noch Richtung Südwest |
![]() Piz Linard (3410 m) |
![]() Im Abstieg ist Vorsicht geboten |
![]() Steilstufe am unteren Rand des oberen Schuttfelds |
![]() Querung oberhalb der unteren Rinne |
Im Internet findet man einige Routenbeschreibungen. Ich wurde hauptsächlich bei hikr.org fündig, beispielsweise
diese ausführliche Beschreibung von 2011 in Englisch.
Die Südwand ist eine extrem lose Schotteransammlung, durch die eine mehr oder weniger ausgeprägte Wegspur führt. Das allermeiste ist Gehgelände mit gelegentlichem Festhalten; der Übergang von der unteren Rinne ins obere Schuttfeld bietet eine ganz kurze, leichte Kletterei. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, die erste ist etwas direkter aber schwieriger (I-II), die zweite ist leichter (I) aber im Abstieg kaum zu finden. Beide Varianten sind nicht ausgesetzt, darunter verläuft ein breites Schuttband.
Im Sommer ist die Route normalerweise schneefrei, Eispickel und Steigeisen sind nur im Frühjahr und Herbst eventuell notwendig. Ein absolutes Muss ist dagegen ein Helm, denn die gesamte Wand ist eine delikat aufeinandergestapelte Schutthalde, in der man es kaum vermeiden kann, den einen oder anderen Stein aus seinem Gleichgewicht zu bringen.
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Letzte Änderung am 23. Dezember 2025 durch Hartmut Bielefeldt