Rote Wand (Lechquellgebirge)
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Obere Laguzalpe |
oberhalb, Aussicht Richtung Alpstein |
Steinböcke im Schuttkar |
Nach einer kurzen Querung mit Drahtseilen bin ich am Oberen Sättele und kann endlich den Weiterweg durch die Westflanke sehen: gute 60 Höhenmeter abwärts über Schuttfelder queren, danach ist wieder ein halbwegs vernünftiger Weg zu erkennen. Er führt einen steilen Grashang im Zickzack aufwärts und verliert sich dann in einer felsig-grasigen Flanke; es gibt aber reichlich Markierungen. So geht es bis zum Vorgipfel (2620 m). Ein paar Bergsteiger kommen mir entgegen, aber es ist überall genügend Platz zum Ausweichen. Das Stück bis zum Hauptgipfel bietet dagegen eine halbe Stunde lang einiges an Querungen, kurzen Kletterstellen und Balancierstellen auf der Gratschneide.
Querung zum Oberen Sättele |
Westflanke |
Auf dem Vorgipfel: Noch 1/2 Stunde |
kurze Kletterstelle |
Rote Wand (2704 m) |
Morgens war es noch etwas bewölkt gewesen, vom Gipfel kann ich aber einen schönen Rundblick mit fast wolkenlosem Himmel genießen. Etwas windig ist es, aber für Ende Oktober kann man zufrieden sein.
Aussicht nach Süden |
Aussicht nach Nordosten/Osten |
Aussicht nach Westen |
Mit entsprechender Vorsicht mache ich mich auf den Rückweg. Auf 2400 m begegnet mir ein Dreiergrüppchen, das noch im Aufstieg ist; sie sind zu Fuß von Marul gekommen, dort um halb acht losgegangen. Sie werden wohl den Tag noch bis zum Sonnenuntergang ausnutzen, wenn sie noch zum Gipfel gehen (kurz nach sechs wird es dunkel).
Ich bin um 15:30 wieder am Fahrrad. Auf halber Strecke nach Marul tauche ich in den Nebel ein, unten ist es grau und kalt.
Kletterstelle am Grat (sieht aber steiler aus, als sie ist) |
Vorgipfel |
kurze Querung (Größenmaßstab: die Markierungen sind etwa 20 cm lang) |
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an der oberen Laguz-Alpe |
Die Rote Wand erreicht man von Süden vom Formarinsee her über die Schwarze Furka (vermutlich ca. 1 Stunde).
Von Nordwesten her gibt es einen Steig von der Laguzalpe aus; die beiden Wege treffen sich kurz vor dem Oberen Sättele. Bis zum Oberen Sättele braucht man von der Laguzalpe etwa 2 Stunden.
Das letzte Stück zum Oberen Sättele folgt die Route ausgesetzt Gras- und Schuttbändern, wobei Drahtseile die steilen Stellen entschärfen.
Vom Oberen Sättele quert man durch die Nordwestflanke; der Weg durch die Schutthalden ist schmal und abschüssig. Am tiefsten Punkt ist eine kleine Rinne zu überqueren, dann wird der Weg wieder besser.
Bis zum Vorgipfel 2620 m geht es im Zickzack erst einen Grasrücken, dann grasdurchsetzte Felsen hoch. Gehgelände, kurzes Festhalten am Fels fürs Gleichgewicht (T3). Oberes Sättele - Vorgipfel 1 Stunde.
Ab dem Vorgipfel folgt die Route mehr oder weniger der Gratschneide, es geht zuerst einige Meter runter. Es gibt reichlich Markierungen, manchmal muss man aber genau hinschauen. Einge Grataufschwünge werden überklettert (I, gute Griffe und Tritte), ein paar kurze Stücke balanciert man auf dem Grat direkt (ich fand hier die Skistöcke nicht unpraktisch), manchmal quert man durch die rechte Flanke über schmale Schuttbänder. Es gibt keine Sicherungen und auch kaum Sicherungsmöglichkeiten, da das Gelände neben dem Grat eher lose ist. Schwierigkeit T4/T5, etwa 30 Minuten.
Da die Route den Berg halb umkreist, durchquert er Süd-, West- und Nordhänge. Bei Schnee dürften einige der Querungen unangenehm sein; Ende Oktober 2018 lag fast kein Schnee, nur an wenigen Stellen musste man ein oder zwei Schritte auf festgetretenem Schnee machen.
Die gesamte Tour so, wie ich sie oben durchgeführt habe, dauerte 8 Stunden. Mit den Gegensteigungen kam ich ziemlich genau auf 2000 Höhenmeter (von Marul aus sind es netto 1744 m).
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Letzte Änderung am 05. Oktober 2019 durch Hartmut Bielefeldt