Ladakh 2015: Tsokar - Tsomoriri
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Guesthouse in Leh |
Leh |
Shanti Stupa |
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In zwei Autos werden wir heute zum Pangong Tso gefahren. Unser Guide Tsewang Rigzin - der uns auch letzes Jahr durchs Markha Valley begleitet hatte - ist ab heute mit dabei. Es geht über eine schmale, aber fast durchgehend geteerte Straße durchs Tal von Chemre über den 5370 m hohen Chang La, angeblich der dritthöchste befahrbare Pass der Welt. Nun geht es abwärts durch Gebirge mit Schutt in allen möglichen Grautönen; weiter oben sehen einige Gletscherberge ganz einladend aus. Ganz im Hintergrund sehen wir schroffe Spitzen der Karakorum-Ausläufer. Nach 6 Stunden sehen wir den Pangong Tso, mit 134 km Länge und 8 km Breite ähnlich groß wie der Bodensee. Der Ausblick ist sozusagen atemberaubend, denn er liegt auf 4260 Metern Höhe (und wir sind natürlich fast überhaupt nicht akklimatisiert). Die letzten 6-7 Kilometer von Spangmik bis Maan ist die Straße nur noch eine knappe Fahrspur durchs Geröll. Wir beziehen unsere Unterkunft für zwei Nächte in jurtenförmigen Zelten mit Betten und sogar jeweils eigener Toilette. Kurze Erkundung am See: Allzu salzig schmeckt er nicht, und die Temperatur erlaubt es immerhin, die Füße ein paar Minuten einzutauchen. Das Abendessen ist sehr gut, es gibt auch normal europäisch schmeckende Pasta und sogar Nachtisch. Marion und Henning stellen ihren Verdauungstrakt auf Indien um, so dass sie sich sehr wenig fürs Abendessen interessieren. Nach Sonnenuntergang wird es schnell recht kalt. Eine unerwartete Überraschung ist, dass wir nach dem Abendessen heiße Wärmflaschen ins Zelt gebracht bekommen.
Im Hintergrund links unsere Berge von 2014 |
Die Straße ist oft ziemlich eng |
unsere Hauszelte in Maan |
Der Pangong Tso ist nicht allzu kalt |
Nach dem Frühstück steht eine Akklimatisationswanderung auf dem Programm. Der Hügel oberhalb des Dorfes ist so ziemlich die einzige selbstständige Erhebung neben den schroffen Fünf- und Sechstausendern der Pangong Range (und für die gibt es für Ausländer keine Besteigungsgenehmigungen). Jeder geht, so weit er gerne möchte. Ich gehe mit Rigzin voraus und besuche beide Gipfelchen (sie sind beide 4660 m hoch). Claudia und Nina sind nach 2 3/4 Stunden auf dem westliche Gipfel; Nina baut einen schönen Steinmann.
Auf dem Pangong Kangri Chogota |
Wiedehopf am Zeltlager |
Rückfahrt vom Pangong Tso. Gleich bei Spangmik machen wir einen Abstecher an einen netten Aussichtspunkt am Seeufer. Für die indischen1 Touristen ist das ein moderner Wallfahrtsort, weil hier die Schlussszene des offenbar sehr populären Films "Three Idiots" gedreht wurde. Dadurch wurde vor einigen Jahren Ladakh im Rest Indiens schlagartig bekannt, was einen Boom an indischen Touristen auslöste. Zurück geht es über die über langen Strecken in schlechtem Zustand befindliche Straße über den Chang La. Bei Karu erreichen wir wieder den Manali-Leh-Highway, dem wir jetzt 42 Kilometer in Richtung Manali folgen. Bei Rumtse stehen schon Zelte für uns auf einem "Campingplatz" neben der Straße, Höhe 4230 m. Obwohl der Großteil der Warenversorgung von Ladakh per Lkw über den Manali-Leh-Highway geschieht, stört der Verkehr wenig. Nachts fahren kaum Autos, wir schlafen gut. Diesmal gibt es auch keine Hunde, die den Vollmond anjaulen würden (was sonst eine beliebte Quelle nächtlicher Unterhaltung ist). Heute ist Claudia dran in Sachen Verdauung.
Am ´3 Idiots´-Strand |
Viele Touristen lassen auch viel Müll hier |
Am Manali-Leh Highway |
Auf meist sehr guter Straße fahren wir über den Taglang La (zweithöchster befahrbarer Pass der Welt, 5350 m) in ein flaches Hochtal. Rast in einem Tea-Tent an der Straße. Nach einigen Kilometern zweigt ein ziemlich schlechter Fahrweg zum Tsokar (weißer See) ab. Besichtigung und Geschmacksprobe der Salzablagerungen; neben Salz findet man vereinzelt auch Schwefelkristalle. Weiter mit dem Auto am See entlang durch eine wüstenartige Ebene bis Nuruchang (4690 m), wo unser Startlager für das Trekking steht. Da wir schon mittags da sind, sind kleine Nachmittagsausflüge drin. Claudia, Nina, Marion und Henning gehen auf den Hügel nördlich des Lagers, ich wandere nach Süden über langgezogene Grasrücken auf den Horlam Kongka Ri (5215 m, nach Karte 5180 m). Sobald die Sonne weg ist, wird es abends kalt. Fürs Abendessen kommt ab jetzt die lange Unterhose zum Einsatz.
Tsokar, der weiße See |
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Lagerplatz Nuruchang (4690 m) |
Blick vom P.5215 auf Nuruchang und Tsokar |
Morgen geht es zu den Zelten hinten im Tal |
Heute morgen liegt Reif auf den Zelten und dem Gras. Unsere Lastpferde hätten wir eigentlich hier erwartet, aber sie sind am Tsokar, 10 km im Norden. Tatsächlich aber wäre das richtig, denn nach Ausschreibung hätte das Trekking dort starten sollen, wie wir beim Blick auf den Plan feststellen. Allzu interessant wäre diese flache Etappe aber ohnehin nicht gewesen.
Rigzin schickt jemanden zu den Pferden, um diese nach Nuruchang zu beordern, und wir beginnen den Trek mit der eigentlich zweiten Etappe. Beim Weg über den Pass besuchen Claudia, Marion, Henning und Rigzin den Horlam Kongka Ri. Da die Pferde jetzt sehr spät kommen werden, hat Nina heute kein Reitpferd. Sie schlägt sich aber tapfer und legt die ganze 9 km lange Strecke zu Fuß zurück. Besonders die letzten 4 Kilometer nach der Mittagspause sind zäh, die Nomadenzelte wollen einfach nicht näherkommen.
In Rajunkaru findet gerade der jährliche Besuch des Lamas vom Kloster Korzok statt, daher ist die ganze Bevölkerung um ein Zelt versammelt. Wir müssen ohnehin auf die Pferde warten, so ergeben sich (dank Übersetzung durch Rigzin) interessante Einblicke in die Lebensweise der tibetischen Nomaden. Die Älteren waren von einigen Jahrzehnten aus Tibet nach Ladakh geflohen und bewirtschaften dieses Gebiet hier mit Schafen, Ziegen und Yaks (Dzos/Dzomos). Um halb fünf endlich kommt das Gepäck. In Rekordzeit steht das Lager, 4975 m. Gegen sechs Uhr verschwindet die Sonne hinter den Bergen, es wird kalt.
Aufbruch in Nuruchang |
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Zum Pass geht es nur wenig aufwärts |
P. 5215 |
Mittagspause im Tal |
Bei den Nomaden in Rajunkaru |
Das Konzert der Hunde von Rajunkaru ist dem von Leh durchaus ebenbürtig. Zusätzlich sind die Köter noch ein paarmal mitten durchs Lager gejagt.
Heute morgen ist es kalt und windig. Eine Schicht Schleierwolken lässt kaum Sonne durch. Wir wandern mit langer Unterhose und Handschuhen. Nach gut 2 Kilometern erreichen wir den Kyamayuri La (5430 m). Zum heutigen Lagerplatz geht es zwar nur noch bergab, doch die lange Strecke erfordert nochmal zwei Stunden Gehzeit. Man sieht Pikas (Pfeifhasen) und Kiangs (Wildesel) im Tal. Über den Hügeln zeichnen sich einige Gipfel der Gyama-Kette ab. Eines unserer Gipfelziele, der Yalung Nong, beherrscht den Talausgang im Norden als massiger, breiter Buckel. Das Lager Gyachung Karu auf einer Wiese liegt auf 5200 m.
Mit Sonne und ohne Wind fühlt es sich gleich viel besser an obwohl heute morgen nicht nur die Wiese, sondern auch das Zelt mit Raureif überzogen war. Zum Kostse La (5400 m) steigen wir eine Stunde auf, dann geht es durch das flache Tal von Gyama Sharma und Gyarma Logma rechts am Yalung Nong vorbei in Richtung des Passes Yalung Nyau La. Über diesen Pass führt die Trekkingroute zum Tsomoriri. Wir machen auf 5315 m Halt, dort entsteht im Tal inmitten endloser Hügel unser Basislager.
Claudia und ich gehen mit Rigzin auf den Yalung Nong; Nina bleibt bei Marion und Hening beim Basislager. Unerwarteterweise erreicht die Sonne schon morgens um sieben das Lager. So können wir mit Sonnenschein frühstücken, das macht die -5°C erträglicher. Auch der Steilhang über dem Lager hat schon Sonne, und wir merken, dass die lange Unterhose wohl fürs Abendessen unerlässlich ist, aber im Aufstieg eher fehl am Platze ist. Rigzin führt uns mehr oder weniger steil eine endlose Schotterhalde hoch. Auf 5900 m Höhe flacht das Gelände ab, und wir sehen einen Hügel rechts vorn und und einen Hügel links etwas weiter weg. Das sind die beiden "Gipfel" des Yalung Nong. Da ich in der Literatur keine eindeutige Aussage finden konnte, welcher der höhere ist, besuchen wir beide. Es stellt sich heraus: Der hintere, linke ist 6063 m hoch, der vordere (südliche) 6080 m. Dazwischen liegt ein 5960 m hoher flacher Sattel. Beide Gipfel gleichen quadratkilometergroßen, felsübersäten Fußballfeldern. Wahrscheinlich ist das der überhaupt einfachste Sechstausender der Welt. Wahrscheinlich auch der eintönigste, aber die Aussicht lohnt sich. Der Abstieg geht schnell, um 14 Uhr sind wir zurück im Basislager. Übrigens findet man hier auf knapp 5800 m noch die höchsten Blumen.
Heute gehen Marion und Henning mit Rigzin auf den Yalung Nong, wir haben Ruhetag (bzw. Kinderbespaßung). Das Wetter ist nicht so schön wie gestern, es ist nur teilweise sonnig. Die drei sind schon zum Mittagessen wieder da; der Wind und etwas Schneefall haben den Aufstieg recht mühsam gemacht. Trotzdem sind sie gleich schnell unterwegs wie wir gestern. Den hinteren, niedrigeren Gipfel haben sie natürlich wegen Unwichtigkeit ausgelassen.
Nachmittags erkunden wir mit Nina ein wenig die Umgebung. Ein Bach zum Spielen findet sich bald, aber botanisch ist nicht sehr viel los. Neben Hartpolsterpflanzen finden sich bestenfalls einige winzige Blümchen.
Rigzin hatte gestern noch einen Basislagerplatz weiter oben gesucht, der näher an den anderen Bergen liegt. Heute wird das Lager dorthin verlegt; dafür kommen die Pferde wieder von der Weide bei Gyama hoch. Sie werden später auch dorthin wieder zurückgehen, weil es an beiden Lagerplätzen zwar Wasser, aber nicht genug Gras für Pferde gibt.
Nach 2 1/4 Stunden ist der neue Platz des vorgeschobenen Basislagers (ABC) auf 5548 m erreicht. Nach dem Mittagessen gehen Claudia und ich weiter aufwärts, um den interessant aussehenden Berg direkt oberhalb zu erkunden. "Direkt" ist dabei relativ - erst marschiert man eine Stunde lang durch leicht ansteigende, monotone Schuttebenen bis an den Bergfuß. Die linke Flanke stellt sich als Schotterhalde mit drei steileren Aufschwüngen heraus. Das Geröll ist durchwegs lose, die Route ist nicht schwer, aber sie kostet etwas Konzentration. Der auffrischende Wind macht es auch nicht gerade leichter. Nach 2 1/2 Stunden sind wir auf dem Gipfel und werden mit einer großartigen Rundsicht überrascht. Direkt gegenüber stehen die etwas höheren Berge der Nachbarkette, darunter wohl die höchsten drei der Gyama-Kette. Weiter weg sehen wir den Tsomoriri, dahinter Chamser und Lungser Kangri (die leider seit letztem Jahr für Besteigungen gesperrt sind). Der Yalung Nong erscheint aus dieser großen Distanz endlich vollständig, Im Westen am Horizont sehen wir die Kang-Yatze-Gruppe, in der wir letztes Jahr unterwegs waren. Gemäß GPS ist unser Berg ziemlich genau 6100 m hoch. In den Felsen bei den Gebetsfähnchen finden sich zwei Visitenkarten von Gesar Travel. Wir benutzen eine, um auf der Rückseite unsere Namen zu notieren.
Vorsichtig steigen wir das fragile Gebilde wieder ab; durch den losen Schotter geht es besser als befürchtet. Pünktlich zur Tea-Time um 16 Uhr sind wir zurück im ABC.
Die Pferde wurden für Montag wieder herbestellt. Nach Plan könnten wir 6 Tage im Basislager oder ABC bleiben, aber dann hätten wir auf der Rückreise nur einen kurzen Übernachtungsstopp in Leh. Besser gönnen wir uns einen Tag in der Stadt und haben dafür einen Tag weniger hier oben; es sieht ja so aus, dass wir bergsteigerisch auch so eine ganze Menge erreichen können.
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Auf dem Gipfel, 6100 m. |
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Panorama: Tsomoriri und die Mentok-Gipfel |
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Gyama Peaks |
Flechten in der Hochebene |
Die Nacht war kälter als im Basislager; dafür kommt schon um sechs Uhr die Sonne ans Zelt. Heute gehen Marion, Henning und Rigzin auf den P.6100. Wir gehen ein bißchen ums ABC spazieren, aber Nina hat keine rechte Lust zum Wandern. Dafür aber zum Umleiten des vereisten Bachs - natürlich barfuß - am ABC. Die Drei kommen um halb zwei erfolgreich vom Berg zurück. Der Rest des Nachmittags besteht aus Erholung, allerdings meist im Zelt - draußen ist es immer wieder recht windig und ungemütlich.
Am Abend ist ein deutlicher Verfall der Disziplin zu erkennen: Alle verzichten aufs Zähneputzen, weil das bei windigen -3°C überhaupt keinen Spaß mehr macht. Inzwischen nehme auch ich eine "Wärmflasche" (eine Halbliter-PET-Flasche von der Küche mit Heißwasser gefüllt) zum Einschlafen.
unser ABC auf 5550 m. |
Pferde auf Futtersuche |
Yak, hat Futter gefunden. |
Nina spielt im gefrorenen Bach. |
Unser letzter Tag für Bergbesteigungen fängt nicht sehr vielversprechend an: Es ist teils bewölkt und sehr windig. Nina, Marion und Henning werden sich im ABC auch fast ausschließlich im Zelt aufhalten. Claudia und ich gehen mit Rigzin auf den schönen pyramidenförmigen Berg, den man vom ABC aus rechts von P.6100 sieht. Er sendet einen hübschen Firngrat auf uns zu, der vom Sattel 5870 m endlich komplett einzusehen ist. Um an den Fuß zu gelangen, ist leider erst mal ein Abstieg von 80 Metern geboten. Der Gletscher ist spaltenfrei, der Grat meist recht breit und 30-35° steil, stellenweise etwas mehr. Die Schneeverhältnisse sind perfekt, so kommen wir unter Berücksichtigung der Höhe und des eisigen Windes gut voran. Um 12:30 sind wir am Gipfel; gemäß GPS ist er 6293 m hoch.
Freundlicherweise gibt die bisher dominierende Wolke gerade jetzt die Sonne frei. So können wir in Ruhe fotografieren, essen und die Gebetsfähnchen, die Nina in Leh für den Gipfel gekauft hatte, aufhängen. Die Rundsicht ist noch ein bisschen großartiger als vom P.6100. Obwohl man auch von hier keine Siebentausender sehen kann, ist die schiere Menge an Gipfeln um uns herum überwältigend. Das sind sicher ein paar hundert Sechstausender, von denen etliche kaum je bestiegen sind.
Doch bald wird es uns wieder kalt. Der Abstieg den Grat hinunter dauert nur eine halbe Stunde, die Gegensteigung erfordert aber nochmal so viel. Dann nur noch die langen, flachen Schutt- und Sandfelder, und wir sind zurück im ABC und werden vom Küchenpersonal gleich mit Saft und Suppe empfangen. Zum Nachtisch beim Abendessen gibt es heute einen Kuchen, gebacken auf dem Kerosinkocher auf 5548 Metern Höhe.
Panorama nach Süden |
Panorama nach Norden |
Zeit für den Rückweg |
Die Südseite von P.6100 ist komplett schneefrei. |
Büßerschnee |
Erfolgs-Kuchen auf 5550 m. |
Es scheint jeden Tag kälter zu werden. Heute morgen kurz vor Sonnenaufgang sind es im Vorzelt -11 Grad. Der Wind hat das Toilettenzelt halb umgeworfen und die Klopapierrolle abgewickelt durch die Landschaft drapiert. Auch als wir losmarschieren, ist es zwar sonnig, aber windig und kalt. Hier möchte jetzt keiner mehr einen weiteren Tag verbringen. Auf dem Weg zum Yalung Nyau La finde ich einen Turnschuh (guter Zustand, aber leider nur einer) und eine Sonnenbrille mitten in der weglosen Schuttebene, die Rigzin gut brauchen kann.
Ab dem Pass (5449 m) geht es ein kleines enges Tälchen hinab mit Blick auf den Tsomoriri. Es weitet sich bald zu einer wüstenartigen Ebene, die wir langweilige 4 Kilometer weit durchqueren. Nach einer weiteren Engstelle des Tals erreichen wir Korzog (4540 m), den größten (und einzigen, sieht man von Militärstationen ab) Ort am Tsomoriri. Hier wird fleißig gebaut: die Straße wird geteert. Übernachtung auf einem der Campingplätze im Ort. Wir wandern noch bis an den See, um den Eindruck zu vervollständigen. Auch der Tsomoriri ist nicht merklich salzig, und die Wassertemperatur ist frisch, aber nicht abschreckend.
Es ist Rigzin gestern gelungen, über die Agentur für heute eine Rückfahrt nach Leh zu bekommen. Eigentlich wären wir erst morgen fällig gewesen, aber dann hätten wir nur ein paar Stunden in Leh gehabt, bevor der Rückflug geht. So wird das Ganze etwas entspannter. Nach Frühstück, Verteilung der Trinkgelder und etlicher Kleidungs- und Ausrüstungsgegenstände machen wir uns auf den Weg per Kleinbus nach Leh.
Es geht zuerst am Tsomoriri entlang nordwärts über den kleinen Pass Nusgur La (4830 m) ins Raldong-Tal. Die Landschaft wandelt sich von wüstenartiger Hochebene zu genauso wüstenartiger Talschlucht - nur am Fluss wachsen Tamarisken. Der erste Teil der Straße ist ein sehr schlechter Feldweg, der Rest ist meist geteert und ganz ordentlich. Nach zwei Stunden (54 km) kommt von rechts der Indus, die Straße wird jetzt richtig gut. Über 110 km folgen wir dem Indus abwärts einer großartigen Schlucht mit sehenswerten Felsformationen. Die Straße ist immer wieder von den Unwettern Anfang August nur provisorisch repariert. Ab der Kreuzung mit dem Manali-Leh-Highway hat die Straße sogar einen weißen Mittelstreifen und ausreichend Platz bei Gegenverkehr. Die letzten 50 km bis Leh gehen schnell vorüber.
So klein sie auch ist, die Stadt Leh bedeutet eine Umstellung. Lärm, Verkehr und Hektik waren die letzten fast zwei Wochen für uns unbekannt. Schnell hatten wir uns an diese angenehme Situation gewöhnt, jetzt ist auch das Gedröhne der Kleinstadt erstmal zu viel.
Abends im Restaurant erwähnt der Kellner erstmals unaufgefordert, dass es auch Bier gibt. Das ist leider auch das einzige Positive an diesem Restaurant, die Wartezeit und Qualität der Gerichte ließ uns das Etablissement als einmaligen Versuch abhaken.
Tsomoriri und die Berge südlich |
Am Nusgur La sieht man den Yalung Nong noch einmal gut. |
Indus |
Straße am Indus |
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Nach einem Erdrutsch ist hier die Straße überschwemmt worden. |
Zeit zum Ausschlafen und für Einkäufe in Leh.
Zum Glück nicht gar so früh, wir sind um halb sieben bereit für den Transfer zum Flughafen. Der Flug startet planmäßig um halb neun, es gibt bei dem schönen Wetter natürlich wieder viele Berge zu bestaunen.
Rückflug nach Delhi |
Viele wilde Berge, deren Namen wir nicht auf der Karte gefunden haben |
In Delhi ist es warm und sonnig. Den Großteil des Tages verbringen wir im klimatisierten Guesthouse, bis wir abends um elf zum Flughafen abgeholt werden.
2:35 Abflug bedeutet, dass natürlich kaum jemand vorher ordentlich geschlafen hat. Bis es im Flugzeug das Abendessen gibt, sind bald zwei Stunden rum; die restlichen fünf Stunden bis Frankfurt kann man allenfalls ein paar Stündchen einnicken. Als Kind natürlich noch viel weniger, denn erst muss das Unterhaltungsprogramm möglichst komplett absolviert werden. Müde kommen wir in Frankfurt an und haben 1:20 Umsteigezeit für den Inlandsflug. Zum Glück ist das Gepäck schon bis Friedrichshafen durchgecheckt, aber auch so ist die Zeit einigermaßen knapp. Die Sicherheitskontrolle nimmt es hier sehr genau. Der Bus zum Flug wartet geduldig, alle kommen mit und so sind wir am Freitagmorgen um zehn wieder zurück in Friedrichshafen.
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Letzte Änderung am Dienstag, 16. Januar 2018 durch Hartmut Bielefeldt