Zu zweit gegen die Wolken
Expeditionstagebuch unserer 2-Personen-Expedition zum Minya Konka (Gongga Shan, 7556 m), Sichuan, China
Claudia Bäumler und Hartmut Bielefeldt
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![]() Am Pass |
![]() Die Straße wird immer schlechter |
Das Tal ist zwar kulturell eher tibetisch geprägt, es leben aber auch viele Chinesen hier. Letztere scheinen eher in den Ortschaften, die Tibeter auf einzelnen Höfen zu leben. Im Vergleich zu Tibet, wo wir 1999 waren, ist man hier durch die üppigere Vegetation deutlich wohlhabender. Auf 3800 m Höhe gibt es Bäume und Brennholz. Das Haus, in dem wir übernachten, ist ein großer Steinbau, das Wohn- und Esszimmer kunstvoll mit Holz ausgekleidet. Es gibt sogar einen Ofen. Zum Abendessen gibt's zuerst - tibetisch - gesalzenen Tee, Tsampa und Kartoffeln, später (aus Kangding mitgebracht, also chinesisch) Nudeln.
Morgens um acht fahren die beiden Jeeps wieder zurück Richtung Chengdu. Wir, d.h. unsere beiden Damen und wir zwei, machen uns mit einer Karawane von 11 Pferden und den dazugehörigen Treibern auf den Weg nach Zimei.
Das gestern erst im 2. Anlauf gefundene Tal ist auf einem ganz guten Weg bald erreicht, es steigt nur sanft durch Buschwerk und lichten Wald an. Der Schlussanstieg ist steiler und verschneit, entsprechend mühsam geht es dort voran. Nicht so sehr für unsere beiden chinesischen Begleiter, die einen Großteil des Anstiegs reitend zurücklegen. Nach vier Stunden ist der Zimei La, 4560 m, erreicht. Die Sicht auf den Minya Konka ist jetzt, am frühen Nachmittag, schon durch viele Wolken beeinträchtigt.
Auf der anderen Seite geht es, bald wieder schneefrei, steil herunter. Die Karawane ist schon vorausgegangen, wir - nicht akklimatisiert - sind natürlich langsamer als die Pferde.
In der steilen Geröllquerung unterhalb ereilt uns das Schicksal: Ein Pferd ist abgestürzt, es war ausgerechnet das mit unseren beiden Ausrüstungstonnen. Mit den verschreckten restlichen Pferden arbeiten wir uns vorsichtig den Weg hinunter an den Ort, wo der Inhalt unserer Tonnen in der Landschaft verstreut liegt. Die Tonne mit den Dosen und der Bergausrüstung ist noch intakt, aber viele Getränkedosen sind kaputt, diverse Packungen irgendwelcher Pülverchen haben sich mit der ganzen Soße vermischt. Die andere Tonne - die mit den Fertiggerichten und Suppen - ist kaputt. Gründlich durchsuchen die Tibeter den Hang nach Verwertbarem. Viele Fertiggerichte sind aufgerissen, Hustenbonbons, Brausetabletten und viel Getränkepulver sind nass, Vollkornbrot besteht nur noch aus Krümeln.
Von den sorgfältig zusammengestellten Kalorien fehlt nun ein Viertel bis ein Drittel, und das, wo alles auf 28 Tage genau abgestimmt war. Dadurch sinken unsere Chancen am Berg deutlich, weil wir uns entweder bei voller Ration sehr beeilen müssen oder am Ende mit eingeschränkten Rationen auskommen müssten. Nur das unnötige Zeugs wie Kaffeepulver, die meisten Bierdosen oder sogar die Weinflasche sind unversehrt geblieben.
Fazit aus diesem Zwischenfall: Besser dafür sorgen, dass die eigenen Vorräte nicht alle auf dasselbe Pferd geschnallt werden.
Nachdem das Verwertbare eingesammelt2, notdürftig gesäubert und irgendwie verpackt ist, ist es noch eine Stunde bis Zimei (3480 m). Hier wächst wieder dichter Wald; wir kommen wieder in einem Tibeterhaus unter. Hier ist einer der Pferdetreiber zuhause; die Geschirrparade im Wohnzimmerschrank ist nicht ganz so lang wie dort, wo wir gestern waren, und auch für einen Ofen hat's hier nicht gereicht - es gibt nur eine große Feuerstelle (im Wohnzimmer, wohlgemerkt).
Abends beginnt es zu schneien, das scheint der normale Tagesgang des Wetters hier zu sein.
Das Feuer war gestern abend noch länger an, so stehen wir heute morgen gut geräuchert auf. Man hat ein Ersatzpferd aufgetrieben, jetzt sind es also wieder elf: Dreieinhalb werden von unserem Gepäck in Beschlag genommen, zwei sind für unsere Begleiterinnen zum Reiten, und die restlichen fünfeinhalb tragen ihr Gepäck, das sie für das Ausharren in Gongga Gompa wohl benötigen.
Das Wetter heute ist eher bewölkt, man weiss nicht so recht, ob das der abziehende Rest vom Schlechtwetter ist oder ob es heute gar nicht so recht wird. Zuerst geht es steil 150 Höhenmeter ins Tal herunter, wo der Fluss überquert wird. Durch dichten, nebligen Wald steigt der Weg dann am Hang des Seitentals langsam an; nach zwei Stunden ist das Kloster Gongga Gompa (3741 m) erreicht. Das Gebäude scheint mittlerweile zumindest teilweise wieder instandgesetzt worden zu sein, nachdem es in der Kulturrevolution fast völlig zerstört worden war. Nun hat es allerdings ein chinesisches und kein tibetisches Dach.
Unsere Begleiterinnen werden hier bleiben, bis wir in gut drei Wochen vom Berg zurückkommen. Einige der Tibeter sind - gegen Aufpreis von Y 70 pro Träger natürlich - bereit, uns beim Transport der Ausrüstung zum eigentlichen Basislager am Fuss des Berges zu helfen. Mit fünf Trägern - drei Frauen und zwei Männern - machen wir uns bald auf den Weiterweg. Zuerst leider hundert Meter bergab ins Tal, dann dem Flusslauf und später am nördlichen Gletscherrand entlang langsam ansteigend. Das schwere Gepäck bremts das Vorwärtskommen merklich, immer öfter müssen die Träger (wie wir auch) ausruhen. Als es um zwei Uhr auch noch zu schneien beginnt, ist die Aktion an einer einigermaßen zeltfreundlichen Wiese beendet, denn oberhalb ist auf weiter Strecke kein brauchbarer Zeltplatz auszumachen.
4090 m, es fehlen noch knapp vierhundert Meter bis zum geplanten Basislagerplatz. Außerdem haben wir erst viereinhalb von den acht Kilometern zurückgelegt. Mal sehen, wie wir das ganze Zeugs morgen zu zweit bis zum Basislager bringen.
Eine kurze Aufhellung am Abend ermöglicht uns, schnell noch eine kleine Last nach weiter oben zu tragen. Bei unserer Rückkehr zum Zelt schneit es wieder.
Die Nacht haben wir recht gut verbracht, außer dass das Räucheraroma von gestern so schnell nicht aus dem Schlafsack geht. Morgens ist es neblig bei 0 Grad Temperatur. Wir bringen jeder eine Last zum Basislager und suchen auf 4380 m einen guten Zeltplatz. Um zwölf beginnt es dort schon wieder zu graupeln, um eins sind wir zurück am unteren Zelt auf der Wiese. Eine zweite Fuhre will uns das Wetter heute nicht erlauben, es ist neblig und ungemütlich und graupelt fast ständig.
Heute ist das Wetter besser, man sieht schon morgens weiter als fünf Meter. In der Ferne kann man blauen Himmel erkennen. Bis gegen zehn ist es auch bei uns sonnig, erst abends gegen fünf graupelt es wieder ein bisschen. Wir nutzen das schöne Wetter, um drei Ladungen ins Basislager zu bringen. Bis auf die paar Sachen, die noch im Depot auf 4280 m liegen, ist unsere Behausung für die nächsten drei Wochen jetzt komplett.
Für die Höhe von 4380 m wächst hier noch eine ganze Menge: neben Gras auch dichtes Buschwerk, im Talboden viel Wacholder, an den Hängen hauptsächlich drei verschiedene Arten von Büschen: die einen ohne Dornen, die anderen mit ein paar Dornen, und die dritten bestehen praktisch nur aus Dornen. Alle drei sind etwa einen halben Meter hoch. Überall hört man verschieden Vögel zwitschern - für ein Basislager also eine richtig nette Gegend. Weit und breit sind wir hier die einzigen Menschen, übermorgen dürften die vier Magdeburger Kameraden kommen. Das wären dann sechs Leute in diesem Tal dieses Frühjahr.
Mittlerweile gibt's auch fließend Wasser im Bach. Eigenartig, wieso da gestern nicht das kleinste Rinnsal zu finden war.
In der Nacht hatte es noch eine ganze Zeitlang geschneit. Heute morgen ist es dagegen völlig wolkenlos. Leider steht ausgerechnet der Minya Konka selbst der Sonne im Weg, im Basislager wird es dadurch erst um neun Uhr sonnig. Das macht aber nichts, wir haben heute sowieso keine großen Exkursionen vor.
Das restliche Material vom Depot ist schnell geholt, danach wird das verbliebene Essen genauer gesichtet und sortiert. Da wir nebenan fließend Wasser haben, ist auch endlich mal wieder eine ausführliche Körperpflege drin.
Das Wetter ist wunderbar und schön warm, der Minya Konka gibt einen großartigen Blickfang ab - 3200 Meter über uns.
Heute steht der erste Lastentransport zu Lager 1 an. Dafür sollten wir natürlich erst mal die Route erkunden. Der Hang, der den Zugang zum Nordwestgrat des Minya Konka vermittelt, ist durch drei Pfeiler gegliedert, zwischen denen große Hängegletscher liegen. Der Normalweg folgt dem linken Pfeiler, der im unteren Bereich felsig (die sogenannte "Pyramide"), weiter oben vergletschert ist. Die meisten Expeditionen umgingen die Pyramide und erreichten den Pfeiler über eine Gletscherrampe. Diese Rampe ist aber so ausgeapert, dass nun eine steile Felsstufe direkt von Gletscherbrüchen überragt wird - das erscheint uns nicht sehr lawinensicher.
Daher widmen wir uns dem Felsgrat zur Pyramide, kommen aber 200 Höhenmeter vor dem oberen Ende zur Erkenntnis, dass dort einige steile und heikle felsige Passagen im Weg sind und diese Route keinen wirklich sicheren Abstieg vom Pfeiler bieten würde. Immerhin geht es ja um den Weg zu Lager 1, den man in Zukunft ziemlich oft rauf und runter gehen muss.
Mittlerweile ist es schon elf Uhr, der Schnee wird weich. Wir können noch das Material für Lager 1 im Moränenbecken rechts der Pyramide deponieren. An weiteren Aufstieg über den Normalweg ist nicht zu denken, man sinkt schon knietief im Schneematsch ein. Also sehen wir uns morgen den Normalweg an und gehen dafür besser zwei Stunden eher los als heute.
Am Nachmittag trottet ein einzelnes riesiges Yak zögernd an unserem Zelt vorbei. Das Misstrauen scheint gegenseitig zu sein, so sehen wir es nur aus der Ferne und sind nicht allzu betrübt darüber.
Um fünf Uhr losgegangen; das Wetter scheint noch nicht zu wissen, ob die Wolken nur der Rest des gestrigen Schneefalls oder schon der Beginn des nächsten Schlechtwetters sind. Durch die Wolken in der Nacht konnte sich der Schnee nicht verfestigen, eine entsprechende Tortur ist der Aufstieg zum Moränenbecken. Weiter oben wird's zum Glück etwas besser. Der Übergang vom Moränenbecken in die große Rinne, die hinter die Pyramide führt, ist eine steile, schuttige Felspassage, nicht allzu schwierig (I-II). Da viel Schnee drin liegt und man auf dem Rückweg sicher schon müde ist, lassen wir für den Abstieg ein Fixseil hängen.
Die Rinne ist unten völlig harmlos (außer, dass sich hier alle Lawinen von weiter oben sammeln, also Geschwindigkeit angesagt erscheint), weiter oben wird es mit über 40° schon etwas steiler. Der Schnee ist aber gut und griffig; um zehn Uhr ist der Grat erreicht, aber er ist zu schmal, um dort ein Zelt aufzustellen. Im Schneesattel etwas bergwärts könnte es gehen. Wir deponieren unsere Last (Zelt, Seil, Sicherungsmaterial) auf 5310 m und machen uns wieder an den Abstieg, denn die Rinne liegt jetzt in der Sonne, und bald wird der weiche Schnee gefährlich.
Zurück im Basislager kurz vor eins, wieder restlos beeindruckt vom wunderbaren Abstieg vom Moränenbecken ins Tal durch tiefen Schneematsch zwischen verborgenem kleinerem und größerem Geröll.
Unser Freund, das Riesen-Yak, begegnet uns beim Abstieg wieder, ist aber ziemlich desinteressiert. Von den Magdeburgern ist dagegen noch nichts zu sehen.
Gegen Mittag erst gehen wir mit einem Zelt, Hochlagerschlafsäcken und einer ganzen Menge Essen ins Moränenbecken, um dort ein Lager einzurichten. Bei dem durchweichten Schnee ist das ein sehr mühsames Unterfangen, das uns 2 3/4 Stunden für nur knapp 500 Höhenmeter kostet. Das neue Lager liegt kurz bevor es richtig steil wird auf 4850 m, am letzten steinschlag- und lawinensicheren Platz.
Von hier oben kann man gut beobachten, wie der abendliche Wolkenwurm langsam das Tal hinaufkriecht und zuerst Gongga Gompa, später auch das Basislager in Nebel taucht. Abends rumpelt der Steinschlag am Gletscher noch sehr lange, aber das ist weit abseits der Route. Der Lärm stört natürlich trotzdem beim Schlafen.
Um halb drei sind wir losgegangen, nur um feststellen zu müssen, dass der Schnee viel zu weich ist - man sinkt bei jedem Schritt kräftig ein. Nach 20 Minuten sind gerade mal 50 Höhenmeter geschafft, da können wir die geplanten 1200 Höhenmeter bis zum Grat natürlich vergessen. Auch bis zur Pyramide wäre es eine arge Schinderei. Also Abbruch, Abstieg ins Basislager.
Als wir da so unseren restlichen Schlaf nachholen, hören wir schon morgens um zehn Leute am Zelt vorbeigehen. Die Magdeburger können's nicht sein, die wollen erst am Nachmittag zurück sein. Es sind vier Tschechen, die sich nach eigener Aussage die kleineren Berge um den Minya Konka herum zum Ziel gesetzt haben. Sie haben auch nur Zeit bis zum 4. Mai.
Das Wetter heute ist eher bewölkt mit sonnigen Abschnitten. In der Sonne wird es schnell sehr warm, aber schon um drei Uhr nachmittags fällt der kalte Nebel mit Wind und Graupel wieder ein - Zeit, sich im Zelt zu verkriechen.
Es schneit fast den ganzen Tag. Abends um sieben klart es plötzlich auf, und wir sehen zum ersten Mal den Minya Konka im Abendrot. |
![]() Abends im Basislager |
Sternklare Nacht im Basislager. Wieder sind wir nach knapp zwei Stunden im Moränenlager, um dort unser gestern deponiertes Gepäck aufzunehmen und es heute vielleicht endlich mal nach Lager 1 zu bringen. Da die Übernachtung im Moränenlager sehr unbequem ist und es völlig unklar ist, ob man überhaupt in einem Zug bis zum Grat aufsteigen kann, werden wir Lager 1 nun doch an der Pyramide einrichten.
Der Schnee von gestern ist noch sehr tief in der Rinne, der obere Teil sieht noch etwas instabil aus. Ein Versuch, stattdessen rechts der kleinen Gletscherzunge aufzusteigen und dann nach Lager 1 zu queren, scheitert nach hundert Höhenmetern am schlechten und sehr steilen Eis. So führt unser zweiter Versuch durch die verschneiten Felsen links der Rinne und dann über den horizontalen Grat endlich zu Lager 1, 5310 m - nach sieben Stunden! Der Rucksack war natürlich auch gehörig schwer, dafür haben wir jetzt alles hier, was wir zum Übernachten brauchen.
Nach zwei Stunden haben wir dem Schnee und Eis eine Plattform für das Zelt abgerungen. Mittlerweile graupelt es wieder ein bisschen, und der Wind verfrachtet den Schnee in verschiedene Richtungen.
Ob wir überhaupt eine realistische Gipfelchance haben, wenn wir nach einer Woche kaum über Lager 1 gekommen sind, also erst knapp ein Drittel der Höhendifferenz zum Gipfel?
Wenn der nächste Versuch nicht wesentlich besser verläuft, dürfte es keinen Sinn mehr machen. Am 10. Mai müssen wir das Basislager wieder abbauen. Für einen Gipfelversuch bräuchten wir, selbst wenn dort oben dann alles bestens klappt, acht Tage:
Alles grau in grau heute morgen. Am späten Vormittag lässt sich ein bisschen die Sonne blicken. Wir schieben einen Ruhetag ein, Steffen und Jens sehen sich die Lage in Lager 1 an. Am Nachmittag erkunden wir noch ein wenig die Umgebung des Basislagers. Das kleine Tal an der Seitenmoräne des Xiaogongba-Gletschers ist recht nett, auf 4600 m liegt dort eine interessante Felsnische, die anscheinend für religiöse Zeremonien verwendet wird. Der Weg dorthin ist allerdings derart mit den pieksigen hinterhältigen Dornbüschen zugewuchert, dass das eine Stätte der Buße sein muss.
Kurz darauf endet das kleine Tal abrupt auf der steilen Moräne, und man hätte einen wunderbaren Blick auf die wilden Eisfälle und den Minya Konka, wenn nicht die Wolken den Gipfel verhüllen würden. Wir gehen noch weiter die steile Schutthalde hoch, wo wir auf 4970 m eine Gratschulter des mittleren Pfeilers erreichen, die einen ganz guten Überblick über die Flanke bietet. Die Tschechen sind jetzt auch in Lager 1, wie wir von hier erkennen können.
Bis auf 5000 m hoch wachsen hier Wacholder und die miesen Dornbüsche. Das nahende Schlechtwetter zwingt uns zu baldigem Abstieg. Da es im Basislager nun schon den dritten Tag kein fließendes Wasser gibt, schließt sich eine einstündige Exkursion mit Wasserkanister in den hintersten Winkel des Tals an, wo noch Wasser zu finden ist. Abends schneit und gewittert es.
Fast die ganze Nacht hat es immer wieder geschneit, aber am Morgen sind im Basislager nur ein paar Zentimeter zusammengekommen. Das Wetter ist ganz passabel, aber Claudia hat etwas Durchfall. Wir verschieben unseren finalen Aufbruch zu Lager 1 um einen Tag und erholen uns noch besser im Basislager.
Durchs Fernglas beobachtet, scheinen die Tschechen die ersten zu sein, die sich des Steilhangs oberhalb von Lager 1 annehmen, allerdings auch nur drei Seillängen weit.
Heute beginnt es schon um zwei Uhr zu schneien, trotzdem muss man immer noch eine Stunde taleinwärts marschieren, um Wasser zu finden. Von den bisher 15 Tagen, seit wir im Liuba-Tal losgegangen sind, hat es nur an zwei nicht geschneit.
Gestern abend um acht hat es doch noch angefangen zu schneien. Auch heute morgen Schneefall und nur ein paar Meter Sicht. Das mit dem Aufstieg hat sich damit für heute erledigt. Wir warten ab bis morgen - wenn es dann immer noch schlecht ist, müssen wir aufgeben. Mit dem Erreichen von Lager 2 hätten wir schließlich lange noch nicht die Hauptschwierigkeiten am Berg überwunden, da ist weiter oben sicher noch für genügend Unterhaltung gesorgt. Schlechtwetter kann man dort umsoweniger brauchen, unsere Kalkulation beinhaltet jetzt aber nur noch einen Reservetag.
Als ob der Widrigkeiten nicht genug wären, geht meine Isomatte kaputt, die angeblich so unkaputtbare Therm-a-rest. Zugegeben, dicht ist sie ja noch: Wenn man sie aber aufbläst, bekommt man nicht etwa eine weiche Matratze, sondern eine riesige runde Luftblase in der Mitte4. Der Kocher gibt zu allem Überfluss auch noch den Geist auf, wahrscheinlich Dreck in der Benzinzuleitung. Das lässt sich bestenfalls im Basislager reparieren. Für heute bleibt also die Küche kalt.
Es schneit den ganzen Tag ununterbrochen. Zwanzig Zentimeter Neuschnee, und dazu die entsprechenden Verwehungen.
Die Nacht auf der kaputten Isomatte war nicht sonderlich bequem. Heute morgen ist recht schönes Wetter, frühmorgens liegt das Lager allerdings im Schatten, und es ist sehr windig. Trotz Schönwetter - ohne Kocher und Isomatte können wir hier oben nicht bleiben, geschweige denn weiter aufsteigen. Und um Ersatz aus dem Basislager zu holen, ist es zu spät, wir wären erst morgen wieder in Lager 1 ausgestattet, und dann ist die Zeit bis zur Abreise5 schon zu kurz für einen Gipfelversuch.
Endgültiger Abstieg also. Um halb zehn haben wir Zelt und Inhalt verpackt, und wir machen uns mit ziemlich unhandlichen Rucksäcken an den Abstieg durch die Rinne. Der Schnee hält erstaunlicherweise, aber eine gewisse Vorsicht vor Lockerschneelawinen war sicher nicht fehl am Platz. Nach drei Stunden sind wir zurück im Basislager. Der schöne Wetter hält den ganzen Tag, es ist nur wenig windig.
![]() Lawine in den Hängen oberhalb des Couloirs ![]() Unser Fixseil ist zentimeterdick vereist. |
![]() Blick vom Moränenbecken nach oben, entlang der Route |
Während die Magdeburger ihren Gipfelangriff mit der Etappe zu Lager 1 starten, vertreiben wir uns die Zeit an den kleineren Bergen. Der Nochma bietet von Lager 1 gesehen einen schönen Anblick, also statten wir ihm einen Besuch ab. Das ist am Ende leichter gesagt als getan, denn aus der Karte geht nicht hervor, dass der Ostgrat auf guten hundert Metern Länge richtig steile, ausgesetzte Kletterei ist, worauf wir natürlich nicht vorbereitet waren. Bis dorthin ist es ein hübscher Gratanstieg in leichtem Fels und Schnee, aber es fehlen eben noch knapp 300 Höhenmeter zum Gipfel.
Auch wenn wir den Nochma heute nicht bestiegen haben, das Wetter war immer noch bestens, und man hat von dort einen wirklich einzigartigen Blick auf den Minya Konka. Kaum ein anderer Berg auf der Welt thront so souverän über einem derartigen Wirrwarr von Gletschern und Nebengipfeln.
Überraschung am Nachmittag, zurück im Basislager: Besuch von zwei Deutschen. Einer der beiden arbeitet in Chengdu, sein Bekannter ist auf Besuchsreise, und die beiden hatten sich die Wanderung an den Minya Konka schon lange vorgenommen.
Abends bewölkt es sich wieder. Im Bach ist immer noch kein Wasser, das heißt eine gute Stunde zum Wasserholen an der Quelle unterhalb.
Heute geht's nochmal zum Nochma. Auch heute ist das Wetter schön. Wir nehmen den Weg durchs kleine Hochtal an unserem Basislager-Berg (P.4975.7), erreichen den Gletscher von Süden und sind nach 6 Stunden, die man in alpinen Maßstäben als leichte Hochtour bezeichnen würde, auf dem 5575 m hohen Gipfel. Durch die abgesetzte Lage vor der Hauptkette ist die Aussicht nicht schlecht, wenn auch die vom 2000 m höheren Minya Konka sicher netter wäre. Aber aus dem großen Berg ist ja nichts geworden, so können wir ihn uns von hier aus wenigstens schön anschauen.
![]() Minya Konka |
![]() Auf dem Nochma (5575) ![]() Gipfelbild, wenn auch nicht auf dem ganz Großen |
Schon bald ziehen von Nordwesten her dunkle Wolken auf, und es gewittert, graupelt und regnet. Nach drei Stunden Abstieg, etwas mühsam durch aufgeweichten Schnee, Geröll und Buschwerk, sind wir zurück im Basislager.
Für die "nur" 1200 Höhenmeter war diese Tour ausgesprochen anstrengend. Wahrscheinlich hat uns aber einfach unsere Ernährung die Kondition geschwächt: Die meisten der Sachen, die man gerne mal zwischendurch isst (Mayonnaise, Käse, Wurst...) sind ja beim Pferdeunfall verlorengegangen, und die Hauptmahlzeiten alleine geben nicht genügend Kalorien ab.
Mittelmäßiges Wetter mit ein paar Graupelschauern: Gelegenheit, das Depot-Zelt auf 4850 m wieder abzubauen. Am Nachmittag wird es etwas sonnig, und wir können Sachen trocknen und die jetzt unnötigen Dinge (Hochlagerausrüstung) schon mal einpacken. Für die Rückreise nach Chengdu sind prinzipiell nun drei Optionen denkbar:
![]() Der Nebel schleicht um die Ecke |
![]() Aufräumen im Basislager |
Richtiges Schlechtwetter, also Lesetag im Basislager. Zum Glück konnten wir mit den Magdeburgern ein paar ausgelesene Bücher tauschen, sonst hätten wir nichts mehr. Nachmittags gibt es heute sogar zwei Gewitter, oder es ist eines, das im Kreis zieht.
Heute sind wir mit der ersten Gepäckfuhre zum Kloster abgestiegen. Mit dem schweren Gepäck ist besonders das unterste Stück sehr mühsam, dort geht es lange weglos durchs Bachbett.
Unsere Bemühungen, mit unseren beiden Damen Genaueres über die Trekking-Variante um die Südseite des Minya Konka abzuklären, sind nicht sonderlich erfolgreich. Von den Lamas im Kloster gibt es weit differierende Varianten über Zeitaufwand und Schwierigkeit, von den chinesischen Begleitern kennt sich niemand dort aus, und ausserdem sei es doch viel bequemer, nach Moxi zu fahren, als auf unbekannten Wegen dorthin zu laufen. Sich freiwillig zu Fuß zu bewegen anstatt zu fahren, scheint in China also nicht sehr verbreitet zu sein. Dass weder unsere noch die Begleiter der Magdeburger irgendeine Kommunikationsmöglichkeit nach außen haben, z.B. um die Autos früher herbestellen zu können, macht sich jetzt sehr nachteilig bemerkbar. Sozusagen Verbindungsoffiziere ohne Verbindung. Eine Begleitung mit entweder Ortskenntnis oder Organisationstalent wäre ja auch schon was wert gewesen, aber wir sind eben nicht in Nepal.
Der Rückweg zum Basislager ist sehr lang und - auch ohne Gepäck - ziemlich anstrengend. Der Sonnenschein vom Morgen ist wieder mal Wolken gewichen, aus denen es manchmal graupelt und regnet.
Die Magdeburger hatten eigentlich vorgehabt, heute Lager 2 einzurichten. Aufgrund des wieder mal schlechten und oben sehr stürmischen Wetters kehren sie nach Lager 1 zurück und sehen sich gezwungen, die Besteigung endgültig aufzugeben.
Sonne, Wolken, Wind und Nebel in unterschiedlicher Zusammensetzung während des Tages. Da die Wolken ziemlich tief hängen, bleiben wir im Basislager. Drei verständlicherweise frustrierte Magdeburger laufen am Nachmittag im Lager ein.
Das Wetter scheint was dagegen zu haben, dass wir heute eine Tagestour auf den höheren Nachbarn des Nochma (5604 m) unternehmen wollten: Den ganzen Tag schneit es, überall donnern Lawinen, die wir wegen des Nebels leider nicht sehen können.
Nachts hat es irgendwann mal zu scheien aufgehört, 15 Zentimeter liegen im Basislager. Trotz schönen Wetters am Morgen ist das zu viel, um die Steilhänge hinten am Gletscher hochspuren zu können.
Morgens ist es kurz völlig wolkenlos, in der Höhe ziehen aber rasend schnell Cirruswolken heran, die sich am Gipfel festsetzen. Bald erreicht die Sonne das Basislager, und wir genießen die Winterlandschaft.
Die Freude ist von kurzer Dauer, die Wolken gewinnen wieder die Oberhand. Wir sehen zu, dass wir Zelt und Ausrüstung noch bei trockenem Wetter verpacken können und bauen einen Tag früher als vorgesehen ab.
Der Weg zum Kloster ist, wie zu erwarten war, eine endlose Schinderei. Der Schnee ist bis weit runter liegengeblieben und macht das grobe Geröll wunderbar rutschig. Mit einer Beladung von 25-30 kg macht das natürlich gleich doppelt Spaß. Im dichten Schneetreiben kommen wir nach etwas über vier Stunden am Kloster an, wo wir gleich von unseren beiden Damen in Empfang genommen und verpflegt werden. Die beiden Lamas (Mönche) testen erstaunt das Gepäckgewicht und untersuchen interessiert Steigeisen und Eispickel.
Nicht nur wir sind einen Tag früher gekommen als geplant, die Pferde sind auch schon da. Wir können also morgen gemütlich nach Zimei gehen und sind übermorgen in Liuba.
Schon wieder bewölkt, leichter Schneefall. Das Kloster liegt in einem Wald von Maulbeerbäumen, hier gibt es mehr Tiere als im Basislager: Hühner (Schneehühner?) flanieren über die Lichtung, und helle Eichhörnchen tummeln sich in den Mani-Mauern. Die Wiesen werden von den Ferkeln auf Verwertbares durchgrunzt.
![]() Hartmut, Claudia, Verbindungsoffizierin und Übersetzerin |
![]() Auf dem Weg nach Zimei |
Irgendwann sind Pferde und Yaks schließlich beladen, und wir machen uns auf den Weg nach Zimei. Runter zum Fluss geht es schön durch Maulbeerbaumwälder. Der Gegenanstieg artet dagegen eher zum Rodeo aus: Mehrere Reitversuche unserer Damen währen nur kurz, so dass sie die 150 Höhenmeter wohl zu Fuß zurücklegen müssen. Das Yak, das unsere beiden Seesäcke trägt, erweist sich als ausgesprochen arbeitsunwillig. Nach dem zweiten Totalabwurf wird das Gepäck auf andere Tiere umgeladen. Mal sehen, wie das morgen auf der langen Etappe über den Pass wird.
Das Örtchen ist sozusagen voll-biologisch und besteht aus einem quadratischen Loch neben der Treppe zum Dachboden. Unter diesem Loch grunzt es (da ist ja schließlich der Stall). Glücklicherweise ist die Toilette bei allen Häusern meist am selben Ort, so dass man sie in der Dunkelheit einigermassen findet. Denn mit Fenstern ist man beim Hausbau ziemlich sparsam.
Zu essen gibt es hier in Zimei bei den Tibetern nicht nur Tsampa und Buttertee6, sondern auch Reis (im Druckkochtopf gegart, Zimei liegt auf 3500 m) sowie Kartoffeln. Letztere werden, damit man sie mit den Stäbchen7 handhaben kann, wie Pommes Frites geschnitten. Dazu hat die Hausfrau eigens ein Brett mit feststehendem Messer, und die Kartoffeln werden flink durchs Messer geschoben.
Morgens um viertel nach acht brechen wir mit 6 Yaks und 3 Pferden auf. Zum Zimei La sind es über tausend Höhenmeter, aber die Abwurf- und Wiedereinsammel-Stops der Yaks sorgen für ein sehr gemäßigtes Tempo. Der obere Teil des Weges ist eine ziemliche Schlammschlacht, es liegt noch recht viel Schnee.
Das Wetter ist ausnahmsweise schön; als wir um halb eins den Zimei La (4560 m) erreichen, verdecken allerdings schon einige Quellwolken einen Teil der Aussicht. Hinterhältigerweise betrifft das auch fast genau den Minya Konka.
Der Runterweg ins Liuba-Tal ist problemlos, die Karawane wird aber immer langsamer. Die Yaks werden müde, müssen aber trotzdem alle paar Meter von irgendwelchen blödsinnigen Irrwegen geholt werden. Kurz vor vier ist die Wanderung beendet.
Wie zu befürchten war, hat sich der eine Tag Vorsprung nicht gelohnt: Obwohl unsere Ankunft an diesem Tag schon seit unserem ersten Lastentransport klar war, haben unsere Damen es verpasst, diese Information nach Chengdu weiterzugeben. Gelegenheit dazu wäre vorhanden gewesen, da der Kontaktmann der Magdeburger zur Organisation von deren vorgezogenem Rücktransport nach Liuba gewandert ist. Die Magdeburger bekommen so ihre Autos den neuen Plänen gemäß, wir aber nicht - unsere kommen nach wie vor morgen. Änderungen im Plan sind offensichtlich sehr, sehr schwierig. Insbesondere, wenn man nie so recht erfährt, ob's der Dolmetscher nun wirklich verstanden hat.
Zum Übernachten haben wir uns diesmal auf dem halboffenen Dachboden einquartiert. Da war die Luft sicherlich besser als in der Stube (wieder mit offener Feuerstelle). Baulicher Unterschied dieses Hauses gegenüber den anderen: Kein Problem beim Örtchen suchen, es gibt keins.
Den Tag verbringen wir mit einer Wanderung in das kleine Seitental oberhalb des Weilers Ober-Muji, die aber bald völlig im Schneegestöber endet. Ansonsten Warten auf die Autos, die heute nachmittag zu erwarten sind.
Um vier taucht dann auch das erste Auto auf, bald darauf die anderen zwei. Zur gleichen Zeit kommen auch die Magdeburger mit ihrer Karawane an. Das Beladen der Autos ist wieder eine sehr komplexe Angelegenheit, die mit mehr oder weniger Erfolg gelöst wird. Alle zusammen fahren wir zwei Stunden (60 km) bis zum Ort Shade8 (3240 m), wo es im Restaurant chinesisches Abendessen (und sogar Bier) gibt. Übernachtung in Zimmern mit richtigen Betten, und ohne Rauch.
Nochmals zwei Stunden Fahrt bis zur Teerstraße (70 km) auf der relativ schlechten Straße das enge Tal aufwärts, dann sind wir über den 4300 m hohen Pass bald in Kangding (3 1/2 Stunden, ca. 120 km insgesamt).
Zum Abendessen geht es heute in ein "Hot Pot"-Restaurant - das ist sozusagen mongolisches Fondue. Die eine von den (glücklicherweise) zwei Brühen ist allerdings dermaßen scharf, dass sie keiner von uns Europäern ohne Schaden überstanden hätte.
Die Straße von Kangding nach Ya'an führt durch enge, kurvige Täler. Der anscheinend übliche chinesische Fahrstil läßt sich bestenfalls als "wie der Henker" umschreiben. Wir sind froh, als wir endlich wieder auf der schönen, geraden Autobahn Ya'an-Chengdu sind. Nach knapp acht Stunden können wir uns erschöpft im Tibet Hotel ins Bett legen. Viel mehr tut man sowieso besser nicht, in Chengdu ist es schwül und drückend heiß (28°C).
Zum Abendessen mal was anderes: Diesmal gibt's eine Unmenge kleiner Schälchen für jeden statt großer Schälchen für alle. Hühnerfüße und diverse andere Sachen sind nicht jedermanns Sache, aber heute gibt es auch viele wenig scharfe und sogar süße Gerichte.
Sightseeing-Tag in Chengdu: Wir besichtigen die Tempelanlage Zhaojue Si und essen im dortigen vegetarischen Restaurant, wo es vegetarische Imitate von Rindfleisch, Huhn und Fisch gibt - teils ganz überzeugend, teils weniger. Nach dem zweiten Tempel Wenshu Yuan ist das Kulturprogramm für heute erst mal beendet.
Das Abendessen ist wiederum ausgezeichnet, diesmal mit Blick auf den Großen Vorsitzenden. (In Chengdu steht im Stadtzentrum die letzte große Mao-Statue Chinas.)
![]() Zhaojue Si |
![]() Opferlampen |
Wir verlassen Chengdu und unsere beiden Damen einen Tag früher als ursprünglich geplant, um in Beijing mehr Zeit zur Verfügung zu haben. Nicht ohne zuerst noch Y 200 für Übergepäck zu berappen.
In Beijing kommen wir problemlos per Bus ins Zentrum und überzeugen einen Taxifahrer vom Fassungsvermögen seines Autos. Der ist so erstaunt, dass er gar kein Trinkgeld nimmt. Das Hotel9 ist nicht vergleichbar mit denen in Chengdu und Kangding, aber hier müssen wir's ja auch selber zahlen. Y 217 fürs Doppelzimmer ist in derart zentraler Lage so günstig, dass es den einen oder anderen Haken geben darf. Gewöhnungsbedürftig ist allerdings, dass wir selber keinen Schlüssel haben und die Etagendame uns immer aufschließen muss.
Abends treffen wir in der Fußgängerzone Wangfujing Dajie Dirk und Heiko wieder, die gestern nach Beijing geflogen waren.
Abendessen bei einer internationalen Restaurantkette, die sich auf italienische Pappteller spezialisiert hat (gut, aber relativ teuer).
Da es in Beijing mittags sehr heiß wird, besuchen wir die Verbotene Stadt morgens um neun. Trotz der Y 40 Eintritt und der Besuchermassen ist das durchaus lohnend. Im Anschluß der Beihai-Park mit der weißen Pagode, der nicht weit entfernt liegt und einen guten Ausblick bieten würde, wenn nicht die Stadt sowieso vor lauter Dunst kaum zu sehen wäre.
![]() Tiananmen |
![]() Verbotene Stadt |
![]() Von der weißen Pagode überblickt man die Verbotene Stadt |
Ausflug zur Großen Mauer. Da es wieder sehr heiß werden dürfte (36° sind angesagt), nehmen wir den Touristenbus vom Qianmen aus frühmorgens gegen halb acht Uhr. An der Mauer bei Badaling haben wir zwei Stunden Zeit - genug, um den Besuchermassen etwas aus dem Weg gehen zu können und ein fast völlig ruhiges Stück Mauer zu erkunden. Das kann übrigens ganz schön anstrengend werden, die Treppen sind teilweise extrem steil. Danach fährt der Bus zu den 13 Ming-Gräbern. Da das nochmal Y 45 Eintritt kosten würde, vertreiben wir uns die Zeit am Imbissstand.
![]() Wachturm auf der Großen Mauer | |
![]() Große Mauer |
Zurück in der Stadt, gibt's zum Abendessen die "obligatorische" Pekingente.
Heute wird der Himmelstempel (Tiantan) im Süden der Innenstadt besucht. Genauer, der Park drumherum - es gibt Eintrittskarten zu Y 15 und welche zu Y 35, und nur die letzteren gelten auch für die Gebäude. Allzu lange wollen wir bei der Hitze nicht auf Besichtigungstour sein, und so nehmen wir die günstigere Variante.
Nach langer Suche finden wir heute sogar eine Post und bekommen dort die Briefmarken für die Expeditionspostkarten. Das chinesische Nationalmuseum - Y 20 Eintritt - erweist sich als totaler Reinfall. Ganze 179 Exponate, fast jedes sicherlich eindrucksvoll, hat man aufgeboten. Von einer Ordnung ist kaum etwas zu erkennen.
Abendessen auf dem Nachtmarkt nordwestlich der Wangfujing Dajie. Da kann man alles finden, was dem Westler den Appetit verdirbt - Spießchen mit Tintenfisch, Käfern, Grashüpfern, Langusten, Krebsen, oder auch Skorpionen. Es gibt aber auch "zivilisierteres" Essen.
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![]() Am Tiananmen |
Rückflug nach Frankfurt. Im Gegensatz zu dem Theater in Chengdu gibt es beim Einchecken keinerlei Probleme, außer dass unsere Seesäcke "oversize" sind und zum Sperrgepäck gebracht werden müssen. In Frankfurt haben wir eine halbe Stunde Verspätung und bekommen das Gepäck erst nach einer Stunde Wartezeit, weil es auf dem falschen Gepäckband herauspurzelt. Um halb zwölf Uhr nachts - was mit dem Jet-Lag frühmorgens um halb sechs entspricht - sind wir zuhause.
Hinweise über Organisation und Ablauf dieser Reise sind auf der "Praktische Infos"-Seite zusammengestellt.
Für ihre hilfreichen Beiträge zu dieser Expedition danken wir
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Letzte Änderung am 20. Juli 2004 durch Hartmut Bielefeldt