zurück zum ersten Teil: Großvenediger Großes Wiesbachhorn (3564 m)kurzer Urlaub im Salzbuger Land (zweiter Teil)22.-23. August 2023Dienstag, 22. August: Aufstieg zum Heinrich-Schwaiger-Haus+ 800 HM, 4 km
Von Mayrhofen aus machen wir uns wieder mit dem Auto auf den Weg über den Gerlospass über Mittersill (übler Stau) nach Kaprun. Wir haben natürlich die Fahrräder an und auf dem Auto, was am Ende der Straße bei Kesselfall etwas zu Verdruss führt: Plötzlich stehen wir vor einem Parkhaus mit Einfahrtshöhe 2.0 m. Zum Glück findet sich noch eine kleine Ausweiche, in der wir das Fahrrad vom Dach nehmen können, ohne den Verkehr völlig zu blockieren. Das hätte man aber auch etwas geschickter ausschildern können.
Mittwoch, 23. August: Großes Wiesbachhorn (3564 m)+ 800 / -1550 HM, 9 kmFrühstück gibt es erst ab halb sieben, aber in diesem Fall hatten wir uns für die einfachere Variante - abends Bergsteigeressen, morgens nur ein Imbiss von unseren eigenen Sachen - entschieden. So sind wir unter den ersten, die sich auf den Weg zum Wiesbachhorn machen. Kurz oberhalb der Hütte absolvieren wir schon die Schlüsselstelle: eine kurze Felsrinne, die aber mit einem Klettersteig versehen ist. Dann arbeiten wir uns langsam durch schuttbedeckte Flanken zum Vorderen und Hinteren Fochezkopf weiter, das ist alles mehr oder weniger Gehgelände. Leider bewölkt es sich, bald sehen wir nur die unmittelbare Umgebung. Am Gipfelaufbau des Großen Wiesbachhorns sind wir komplett im Nebel. Daher bleiben wir nicht allzu lange am Gipfelkreuz. 2 3/4 Stunden für den Aufstieg.
Kurz nachdem wir den Abstieg begonnen haben, wird der Himmel etwas heller. Einige andere kehren um und gehen nochmal zum Gipfel, aber die Aufhellung ist nur recht kurz. Mit der gebotenen Vorsicht in dem plattigen Felsgelände steigen wir zur Hütte ab, wo wir anderthalb Stunden später ankommen. Kurze Rast (jetzt scheint die Sonne), und weiterer Abstieg nochmal 800 Höhenmeter zum Stausee.
Um 13 Uhr sind wir am See, nach einer Viertelstunde fährt einer der Busse ab. Kurz darauf beginnt es zu regnen, am Schrägaufzug geht ein kräftiger Schauer ab. Gutes Timing, denn bei Regen dürfte sowohl der Gipfelabstieg wie auch der Abstieg von der Hütte sehr unangenehm werden.
Praktische HinweiseGPS-Track von dieser Tour auf der Landkarte oder als GPX-Datei (leider fehlt der erste Tag mit dem Aufstieg zur Hütte, wurde versehentlich nicht gespeichert)Heinrich-Schwaiger-Haus800 Höhenmeter, 2 1/2 Stunden, T3Das Heinrich-Schwaiger-Haus (2802 m) liegt auf einer kleinen Terrasse in der Westflanke der Fochezköpfe. Vom Stausee aus ist es in 2 1/2 bis 3 Stunden auf einem steilen Weg zu erreichen, der im Zickzack durch die Flanke führt. Der Weg ist einfach zu begehen, Ausrutschen ist aber nirgends zu empfehlen. Einige plattige Stellen sind mit Seilgeländern versehen. Großes Wiesbachhorn (3564 m) - Kaindlgrat780 Höhenmeter, 2 1/2 - 3 Stunden, T4, Fels II oder Klettersteig B, oben dann Fels I, meist aber Gehgelände.
Das Große Wiesbachhorn ist mittlerweile einer der einfachsten 3500er im Alpenraum. Der Normalweg über den Kaindlgrat wurde früher etwas überheblich als "Biancograt der Ostalpen" bezeichnet (was insofern falsch ist, dass ja auch der "richtige" Biancograt sich in den Ostalpen befindet). Der Firn auf dem Grat ist so weit zurückgegangen, dass man im Hochsommer vollständig ohne Schneeberührung auf den Gipfel kommt. Man sollte allerdings in der Hütte nachfragen, ob man wirklich keine Steigeisen braucht - nach Schlechtwetter könnte es ja doch vereist sein.
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