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Großvenediger (3657 m)

kurzer Urlaub im Salzbuger Land (erster Teil)

17.-19. August 2023

Auch in diesem Jahr haben wir uns keine große Urlaubsreise vorgenommen. Nach dem Mauerweglauf in Berlin, der ja unpraktischerweise immer Mitte August stattfindet, sind die Sommerferien für eine richtig große Reise zu fragmentiert. Aber wir haben uns zumindest vorgenommen, danach noch eine Woche in den Bergen zu verbringen.

Donnerstag, 17. August: Aufstieg Kürsingerhütte

+1500 HM, 14 km

Für das lange flache Tal bis zur Materialseilbahn haben wir die Fahrräder mitgenommen: Für Claudia und mich je ein normales Mountainbike, für Nina ein E-Bike, um Motivationshindernisse etwas zu verringern. Leider zeigt sich das E-Bike störrisch - ist der Akku im Ladegerät nicht aufgeladen worden? Nach kurzem Versuch, die Räder zu schieben, geben wir diese Variante auf. Claudia und Nina marschieren zu Fuß das Tal hoch; ich gehe/fahre/schiebe voraus und kläre in der Hütte ab, dass unsere Gruppe zu Abendessen vermutlich etwas später ankommen wird.
Der Weg ist weit, bis zur Talstation der Materialseilbahn sind es 10 km bei recht sonnigem und warmem Wetter. Bis ich an der Hütte ankomme, sind 1500 Höhenmeter absolviert in nicht unbedingt ruhmreichen 5 Stunden. Mein Fahrrad-Vorteil ist sehr gering, schon eine halbe Stunde später (und damit pünktlich zum Essen um 18 Uhr) treffen Claudia und Nina ein. Das ist auch gut so, denn nur wenige Minuten später beginnt es heftig zu regnen und hört die halbe Nacht nicht auf.
Wir haben zwei Nächte reserviert und können uns je nach Wetter entscheiden, ob wir morgen oder übermorgen auf den Gipfel gehen. Morgen hätte allerdings den Vorteil, dass wir dann nicht am gleichen Tag bis ins Tal absteigen müssen.

Obersulzbachtal
Obersulzbachtal

noch 600 Höhenmeter
noch 600 Höhenmeter

Ziel erreicht
Ziel erreicht

Freitag, 18. August: Großvenediger (3657 m)

± 1200 HM, 14 km

Das Wetter ist mittelprächtig. Der Wetterbericht hatte im Tagesverlauf Gewitter angesagt, aber es ist am Morgen schon (oder immer noch?) ziemlich bedeckt, und nur am Rand des großen Wolkendeckels sieht man hier und da blauen Himmel. Einige Gruppen haben ihre Planung umgedreht, üben heute auf dem Gletscher und verschieben die Tour auf morgen. Wir spekulieren darauf, dass die Wolken eher das abziehende Schlechtwetter von der Nacht ist und der Tag tendenziell besser wird. Da wir die Wetterlage erst genau inspizieren wollten, sind wir auch erst um sechs Uhr losgegangen.
Nach etwa einer Stunde auf gut markiertem Weg kommen wir an den Gletscher, müssen dabei allerdings 60 m Gegensteigung in Kauf nehmen. Der Gletscher ist blank und recht flach. Das Seil legen wir erst bei ca. 3000 m an, wo die Spalten teilweise vom Schnee verdeckt sind. Wirklich hinderlich sind die Spalten allerdings nicht, man kann sie immer gut überschreiten.
Nach einem kurzen steileren Stück wird der Weg ab der Venedigerscharte wieder flacher und - jetzt schon auf 3400 m - auch zunehmend mühsam. Am Gipfel sind wir um halb zwölf, also nach 5 1/2 Stunden Aufstieg. Das ist genau der Zeitpunkt, an dem man in einige Richtungen auch ein Stückchen Aussicht genießen kann. Nachdem diese genossen ist, machen wir uns wieder an den Abstieg.
Runter geht es zwar immer schneller als rauf, über den langen Gletscher dauert es aber seine Zeit. Um 15 Uhr sind wir zurück an der Hütte. Das Wetter war nicht grandios, ist aber trocken geblieben und hat immer wieder ein bisschen blauen Himmel mit Aussicht geboten. Die Zeit bis zum Abendessen überbrücken wir mit einer Portion Pommes Frites und einem Apfelstrudel.

auf dem Weg zum Gletscher
auf dem Weg zum Gletscher

2800 m
2800 m

ab 3100 m mit Seil
ab 3100 m mit Seil

Blick zurück: Keeskogel
Blick zurück: Keeskogel

Zur Venedigerscharte wird es etwas steiler
Zur Venedigerscharte wird es etwas steiler

Großvenediger (3657 m)
Großvenediger (3657 m)

der kurze Gipfelgrat
der kurze Gipfelgrat

wieder unten auf dem Gletscher
wieder unten auf dem Gletscher




Samstag, 19. August: Keeskogel (3291 m)und Abstieg ins Tal

+800/-2200 HM, 19 km

Schönstes Wetter. Nina chillt lieber weiter im Matratzenlager, Claudia und ich gehen auf den Keeskogel. Das ist der etwas bescheidenere Berg oberhalb der Hütte, von dem wir uns - zu Recht - eine gute Aussicht auf den Venediger und auf viel andere Gegend versprechen, die wir gestern nicht sehen konnten. Der Weg ist recht kurzweilig, im Gipfelbereich muss man ein bisschen die Hände aus den Taschen nehmen. 2 Stunden hoch, anderthalb Stunden runter, und wir sind wieder an der Hütte.

Nun wartet noch eine längliche Aktion auf uns, der Parkplatz ist noch 14 Kilometer entfernt irgendwo im Tal da unten. Optimistische Schilder besagen "3 1/2 Stunden" bis zum Hopffeldboden.
Bis zur Talstation der Materialseilbahn sind wir anderthalb Stunden unterwegs. Dort steht "3 Stunden" bis Hopffeldboden. Ich weiß nicht, ob sich da jemand grandios verrechnet hat, oder ob das wirklich mathematische Grundlagen hat. Bis jetzt dreimal so lang wie angekündigt - soll das uns sagen, dass wir auch für den Rest das Dreifache brauchen und lieber das teure Hüttentaxi bestellen, damit wir nicht noch neun Stunden bis zum Parkplatz marschieren?
Dem ist natürlich nicht so. Für Nina sowieso nicht, sie kann sich auf das hier deponierte Mountainike schwingen. Claudia und ich marschieren hinaus, was ein paar Längen hat, aber am Ende nur auf zweieinhalb Stunden hinausläuft. Nicht drei, und natürlich auch nicht neun.

morgens an der Hütte
morgens an der Hütte

Aufstieg zum Keeskogel
Aufstieg zum Keeskogel

In der Ferne: Großglockner
In der Ferne: Großglockner

Gipfelaussicht: Großglockner, Großvenediger
Gipfelaussicht: Großglockner, Großvenediger

Großvenediger, Zillertaler Alpen
Großvenediger, Zillertaler Alpen

Keeskogel (3291 m)
Keeskogel (3291 m)

Hüttenweg
Hüttenweg

Ab der Materialseilbahn wird es einfacher
Ab der Materialseilbahn wird es einfacher

Am Campingplatz in Mayrhofen - auf 600 Metern - herrscht eine unerträgliche Hitze. Einer der heißesten Tage des Jahres, die Temperaturen liegen um 30 bis 34 Grad. Wir haben hier zwei Nächte reserviert, danach wollen wir uns auf die zweite größere Bergtour begeben, und dann ist der Sommerurlaub auch wieder vorbei. Aus den zwei Nächten werden drei werden, weil die Hütte am Wiesbachhorn für Montagabend schon ausgebucht ist.

Sonntag, 20. August: Radtour Speicher Stillup

±530 HM, 29 km (Rad)

Das E-Bike funktioniert wieder, es war wohl irgendein Kontaktproblem. Wir unternehmen eine Radtour auf der Straße zum Speicher Stillup, dort kann man es besser aushalten als in der Mittagshitze auf dem Campingplatz. Allerdings ist auf der Mautstraße vormittags intensiver Autoverkehr unterwegs.

Montag, 21. August: Tettensjoch

±1050 HM, 9 km

Für eine Wandertour bei diesen Temperaturen suchen wir uns einen möglichst schattigen Hang aus. Der Weg von Lanersbach (Tux) aufs Tettensjoch führt einen Nordwesthang steil durch Wald aufwärts. Bei Start um 8 Uhr kommt man mit der Sonne erst kurz vor dem Grat, nach etwa zwei Stunden Aufstieg, in Berührung. Tettensjoch (2276 m) und der benachbarte Flachspitz (2248 m) sind nicht sonderlich spektakulär, bieten aber eine recht schöne Aussicht auf die höheren und wilderen Berge in der Umgebung. Rückweg auf dem gleichen Weg, es gibt auch reichlich Verpflegung (Heidelbeeren und Himbeeren).

Am Abend, als der Hang westlich von Mayrhofen schon im Schatten liegt, durchsteigt Claudia noch den Huterlaner-Klettersteig. Auch das ist keine große Aktion, aber bei der Umgebungswärme immer noch ziemlich schweißtreibend.

Speicher Stillup, Zillertaler Hauptkamm
Speicher Stillup, Zillertaler Hauptkamm

Tettensjoch
Tettensjoch

Flachspitz
Flachspitz

Praktische Hinweise

GPS-Track von dieser Tour auf der Landkarte oder als GPX-Datei

Großvenediger (3657 m) Normalweg von der Kürsinger Hütte

Kürsinger Hütte

Der Parkplatz Hopffeldboden auf 1070 m ist der letzte Ort vor der Nationalparkgrenze, der mit dem eigenen Auto befahren werden darf. Die Parkgebühren haben sich gegenüber den Berichten der letzten Jahre offenbar deutlich erhöht und betragen aktuell 5 € pro Kalendertag; für unsere zwei Übernachtungen zahlen wir also 15 €.
Vom Parkplatz bis zur Talstation der Materialseilbahn (1929 m / 10.6 km) kann man wandern, das Fahrrad benutzen oder sich (auf Vorbestellung) mit dem Hüttentaxi fahren lassen; letzteres kostet allerdings 18 € pro Person und Richtung.
Die Fahrstraße hat ein längeres Steigungsstück vor der Berndlalm, danach ist sie relativ flach, erst die letzten 200 Höhenmeter vor der Materialseilbahn sind wieder steil. Der Fahrrad-Vorteil ist im Aufstieg trotzdem überschaubar, weil man (zumindest ich) mit dem ganzen Hochtourengepäck auch im halbwegs flachen Gelände kaum mehr als 10 km/h macht. Für den Rückweg ist das Rad aber eine grandiose Erleichterung.
Ab der Materialseilbahn führt ein Wanderweg zur Hütte. Die exponierte, versicherte Querung ins Klamml hinein ist wegen Steinschlaggefahr gesperrt und die Sicherungen abgebaut; der aktuelle Weg holt etwas mehr nach Süden aus und erreicht das Klamml direkt von unten her. Bis zur Hütte 600 Höhenmeter, knapp 2 Stunden. Nicht mit dem Klettersteig zur Hütte zu verwechseln, der verläuft noch weiter im Süden und beginnt direkt am Obersulzbachsee.
Die Hütte selbst sieht eher nach einem kleinen Dorf aus. Obwohl sie mit 150 Übernachtungsplätzen nicht gerade klein ist, ist sie im Sommer auch während der Woche oft voll belegt. Für das Abendessen ist nur das Halbpensionsessen vorgesehen; à la Carte gibt es nur bis 16:30. Angesichts der hohen Auslastung ist es eine positive Überraschung, dass bestellte Getränke äußerst schnell am Tisch ankommen und auch das Essen sehr zügig ausgegeben wird.

Großvenediger (3657 m)
1200 Höhenmeter, 4-5 Stunden Aufstieg, L / T3, unproblematischer Gletscher.

Die Route ist auf der aktuellen Alpenvereinskarte ziemlich korrekt eingezeichnet, wobei es im unteren Gletscherbereich durch die relativ flache Spaltenzone diverse Varianten gibt. Bis 3000 m war der Gletscher in unserem Fall schneefrei; im Aufstieg zur Venedigerscharte sollte man besonders zwischen 3200 und 3400 m auf verdeckte Spalten achten. Sie sind nicht wahnsinnig groß, aber groß genug um reinzufallen. Ab der Scharte längliche Flankenwanderung, ganz am Ende ein etwas ausgesetzter, aber sehr kurzer Firngrat.

Keeskogel (3291 m)
750 Höhenmeter, 2 Stunden Aufstieg, L / T3, keine Gletscherberührung

Von der Hütte führt ein markierter Steig zum Keeskogel. Es geht öfters durch etwas grobblockiges Gestein, der Schlussgrat ist etwas steiler und mit einem Stahlseil versichert. Sehr schöner Aussichtspunkt für den nahegelegenen Großvenediger, aber auch für alles außenherum. Als Orientierungs- und Eingehtour ideal.

Anmerkung zum Gletscherstand

In der Hütte hängt eine Landkarte aus den 80er-Jahren, auf der der Obersulzbachkees noch deutlich an der Kürsingerhütte vorbeit ins Tal strömt. Auf der Alpenvereinskarte von 1998 (Gletscherstand von 1991) ist die "ehemalige Türkische Zeltstadt" noch als Gletschegebiet eingezeichnet. Heute liegt dort ein großer See. Die vier Gletscher, die dort damals zusammengeflossen waren, enden heute etwa 300 Meter oberhalb. Die Nordwestflanke des Großvenedigers - auf der Landkarte vollständig vergletschert - ist heute nur in der oberen Hälfte noch vereist. Darunter gibt es nur noch Felsflanken.
Auf dem noch vorhandenen Gletscher waren unsere GPS-Höhenmessungen unterhalb 3000 m überall 25 bis 50 m niedriger als die Einzeichung auf der Landkarte. Das heißt: Die gesamte Gletscherfläche ist seitdem um diese Dicke abgeschmolzen!


zweiter Teil: Großes Wiesbachhorn
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Letzte Änderung am 03. September 2023 durch Hartmut Bielefeldt