Gran Canaria 2018: Wanderungen20. Mai - 03. Juni 2018
BerichtNach vielen Mallorca- und Teneriffa-Urlauben haben wir uns für dieses Jahr wieder für Gran Canaria entschieden. Das ist allerdings auch unserem Status als schulpflichtige Eltern geschuldet, zu dem der Sonntagsflug nach Gran Canaria besser passt als der freitags nach Teneriffa. Sonntag, 20. Mai 2018Anreise
Der Flug startet sehr pünktlich mittags in Friedrichshafen und kommt genauso pünktlich gut vier Stunden später auf Gran Canaria an. Immerhin gibt es bei Germania sogar eine anständige Mahlzeit und nicht nur ein Brötchen. Bei dem Flugpreis macht man sich da etwas Gedanken, wie sich das Ganze für die Fluglinie überhaupt lohnen kann... Montag, 21. Mai 2018Playa del Inglés / Dunas de MaspalomasKeine größeren Wanderungen, lediglich die Durchquerung der Dunas de Maspalomas. Wenn das auch nicht viele Höhenmeter ergibt, ist die Szenerie doch durchaus sehenswert. Entgegen früherer Gerüchte ist der Sand wohl nicht aus der Sahara hierher verfrachtet worden, sondern stammt aus den Gebieten nahe der Insel.
Dienstag, 22. Mai 2018Barranco de Berriel; Ruhetag Strand in San AgustínNicht weit vom Hotel sind einige Klettersteige verzeichnet, die man z.B. auf alpenvereinaktiv.com findet: Einen halbwegs normalen namens Jesús Baitia (C), und einen sehr seltsamen namens Extraplomix (F), der in diverser Hinsicht (Ausgesetztheit, Schwierigkeit und Sinnlosigkeit) kaum zu überbieten ist. Wir erkunden das Gelände, während Nina in der Kinderbetreuung ist. Da wir ohnehin keine Klettersteigausrüstung dabei haben, gehen wir nur den Abstiegsweg der Klettersteige hinauf; er führt aus dem Barranco heraus auf die Hochebene. Für den Gipfel der Montaña de Tabaibas reicht die Zeit nicht, wir arbeiten uns querend und leicht absteigend durchs schuttige Gelände hinunter zum kleinen Stausee Embalse de la Monta und von dort in wenigen Minuten zurück zum Hotel.
Mittwoch, 23. Mai 2018Montaña de TabaibasNachmittags gehen wir alle drei zu den Klettersteigen und den Weg hinauf auf die Hochebene. Da wir diesmal genügend Zeit haben, können wir bis auf den Hügel Montaña de Tabaibas (409 m) steigen, der sich durch diverse Sendemasten auszeichnet.
Donnerstag, 24. Mai 2018Palmitos (Ayagaures)Wenn man die Küstenregion verlässt, wird die Gegend deutlich grüner. Vom Parkplatz an einem Aussichtspunkt bei Palmitos aus wandern wir erst durch eine kleine Schlucht, dann durch lichte Wälder auf die Hügelkette Montaña del Rey. Drei Stunden, und man sieht wieder mal mehr als nur vereinzelte Bäume...
Freitag, 25. Mai 2018Barranco de BerrielVormittags erkunde ich alleine den Barranco, an dessen Eingang sich die Klettersteige befinden, weiter talaufwärts. Die vielen kleinen Tümpel auf dem Talgrund wimmeln von kleinen Fröschen, die sich im trüben Wasser vor mir verstecken. Die Schlucht ist landschaftlich ganz nett, und ohne Weg ist man mit der Routensuche immer wieder gut beschäftigt. Leider ist eine Steilstufe durch einen großen Klemmblock versperrt. Der direkte Durchstieg ist zu heikel, und an der Seite sind keine halbwegs begehbaren Alternativen zu finden. Insgesamt aber trotzdem ein netter Ausflug, in fußläufiger Entfernung vom Hotel.
Samstag, 26. Mai 2018Barranco de BerrielMittags nochmals zu dritt im Barranco. Auch das linke Seitental bietet keinen Ausstieg, es bleibt also bei der Sackgasse.
Sonntag, 27. Mai 2018Pico de las Nieves (1951 m)
Das Zentrum der Insel ist dicht mit sehr schönen Kiefernwäldern bedeckt. Im Wanderführer haben wir eine etwas interessantere Route von La Goleta auf den Pico de las Nieves gefunden. Zumindest stand sie als "schwierig" drin; es handelt sich aber um einen ziemlich normalen Wanderweg, an dem man nirgends die Hände aus den Hosentaschen nehmen muss.
Während der ersten Etappe auf den Montañón ist es kühl und windig, so dass wir tatsächlich die Jacken anziehen müssen.
Ab der Degollada de los Hornos ist das Gelände windgeschützter, im Wald merkt man kaum mehr was davon.
Der dem Pico de las Nieves (1951 m) wird gerade von den Wolken erobert, als wir dort ankommen. Den steilen Morro de Agujereada, hundert Meter entfernt und 6 Meter höher, sieht man von Zeit zu Zeit noch durch den Nebel.
Montag, 28. Mai 2018Ruhetag am Strand, Playa del Inglés
Dienstag, 29. Mai 2018Ruhetag ums Hotel herumMittwoch, 30. Mai 2018Playa de GüigüiClaudia und Nina bleiben am Strand, ich unternehme die Wanderung zur Playa de Güigüi, die gibt wenigstens ein paar Höhenmeter aus. Von Tasártico steigt der Weg eine Stunde durch ein kleines, trockenes Tal zur Degollada de Aguas Sabinas (547 m) auf, und von dort geht es auf der anderen Seite in ein ebenso trockenes, aber deutlich abgelegeneres Tal hinunter, an dessen Ende der Strand Playa de Güigüi liegt. Man kann dort zwar baden, aber der Strand ist eher grobgekiest; die meisten besuchen den Ort eher wegen der schroffen Felsklippen, die etwas an die Küste am Ende der Mascaschlucht erinnert. Auf gleichem Weg zurück, gesamt 4 1/2 Stunden. Mein Versuch, von der Degollada aus den Berg im Westen zu besteigen, versandet nach hundert Höhenmetern in steilem, aber trotzdem losem Fels.
Donnerstag, 31. Mai 2018Montaña TabaibasClaudia und ich gehen schon früh um neun auf die Montaña de Tabaibas, damit Nina alleine in die Betreung gehen kann und wir pünktlich zum Abholen um zwölf wieder da sind. Das gelingt uns zwar, wir handeln uns aber einen Rüffel ein, da die Kinder auch zur Betreuung von einem Elternteil gebracht werden sollten.
Freitag, 01. Juni 2018Roque Nublo bzw. Degollada de los HornosNochmal ins Zentrum der Insel: Nina und Claudia wandern zum Roque Nublo; auf der Fahrt nach La Goleta steige ich schon am Cruz Grande aus und wandere den Weg zur Degollada de los Hornos hoch. Das ist ein alter Pilgerweg, der fast druchgehend steingepflastert ist und sich durchaus sehenswert über die Felsstufe am Rand der Hochebene hocharbeitet. Dort wechselt die Szenerie abrupt von grünen Steihängen zu einer flachen, felsigen Mondlandschaft; kurz danach beginnen die Wälder, die auf dem felsigen Untergrund etwas Unwirkliches haben. Weiterweg von der Degollada de los Hornos auf dem Weg von letztem Sonntag hinunter nach La Goleta; insgesamt gut 2 Stunden. Man kann natürlich auch zum Pico de las Nieves weitergehen, aber da waren wir vor Kurzem ja schon.
Samstag, 02. Juni 2018Ruhetag ums Hotel herum
Sonntag, 03. Juni 2018RückreiseBis Mittag können wir den Tag noch im Hotel bzw. am Pool verbringen, denn unser Flug geht erst um 16:55. Tatsächlich startet er erst eine halbe Stunde später, weil wohl nach einem Fluglotsenstreik in Frankreich der Flugverkehr dort noch etwas durcheinander ist. So sind wir erst um halb elf in Friedrichshafen. Am Montag geht es für alle wieder zum Arbeiten bzw. in die Schule, da muss das Auspacken bis morgen abend warten. HinweiseHotel, VeranstalterWir hatten Hotel und Flug separat gebucht. Von unserem Flughafen FDH aus gibt es nur begrenzt Pauschalangebote, so dass diese Variante deutlich günstiger ausfiel, wenn man den Aufwand zur Anreise zu weit entfernten Flughäfen noch mit berücksichtigt.FlugDer Flug von FDH nach Gran Canaria dauert etwa 4 Stunden. Großzügig vorher gebucht, schlug er bei uns mit 99 Euro pro Person und Richtung zu Buche. Mit Germanwings waren wir pünktlich, komfortabel und gut informiert unterwegs.HotelFalls es einen Ort Bahía Feliz wirklich gibt, dann besteht er zu 99% aus dem Hotel Orquídea, das dem tui-Konzern gehört. Ein umliegendes Dorf gibt es also nicht, der Hotelstrand ist extrem übersichtlich (bei Flut ist der Sandstrand etwa 2 Meter breit, der Rest sind Felsen). Das Hotel ist natürlich ein Gebäudeklotz, vielleicht hätte man zwischen der Straße und dem Meer nicht anders bauen können - wer weiß. Hotel und Zimmer sind sauber und gut gepflegt, unser Zimmer war sehr geräumig. Diesmal gab es auch WLAN ohne Aufpreis. Das Essen war über die zwei Wochen abwechslungsreich und gut zu jeder Mahlzeit.Das Angebot an Kinderbetreuung war besser als der Hotelbeschreibung nach befürchtet: Dort war etwas von hauptsächlich britischen und skandinavischen Gästen die Rede. Es gab täglich außer montags zweimal zwei Stunden Kinderbetreuung: 10-12 Uhr und 13:30 bis 15:30. Im Aushang konnte man sehen, für welche Sprachen Betreuer jeweils verfügbar waren. Für etwa drei Viertel der Angebote gab es deutschsprachige Betreuer, wobei interessanterweise Nina oft das einzige deutsche Kind in der Betreuung war. Gemessen daran, dass es nichts extra kostet, kann man mit dem Betreuungsangebot durchaus zufrieden sein. Für Eltern, die gerne irgendwo eine Wanderung oder Exkursion unternehmen würden, wären allerdings längere zusammenhängende Zeiten besser. In zwei Stunden kommt man von Bahía Feliz an kein halbwegs interessantes Ziel und wieder zurück. Dafür ist es zu abgelegen, was man aber wandertechnisch auf alle Hotels im südlichen Küstenbereich ausdehnen kann. An den Tagen, an denen wir nichts weiter unternommen haben und im Hotelbereich geblieben sind, haben wir im Hotelbereich immer gute Plätze mit Liegen gefunden. Es war öfters ziemlich windig, möglicherweise ist der Wind an anderen Orten weniger ausgeprägt. Das ist aber nur eine Vermutung. WanderungenDie meisten Touren auf Gran Canaria sind nicht allzu lang, typisch sind 3 Stunden. Oft gibt es zwischendurch einiges Auf und Ab, wodurch 300 bis 600 Höhenmeter zusammenkommen.Dunas de MaspalomasDurch die Dünen führen mehrere markierte Wanderwege, die vom Hotel Riu Palace aus westlich, südwestlich oder südlich nach Maspalomas oder zur Playa de Maspalomas führen. Badezeit am Strand nicht eingerechnet, ist man gute 2 Stunden unterwegs.Rother-Führer Tour Nummer 44, aber man findet es auch so. Einfach den anderen Touristen hinterher. Barranco de Berriel / Montaña de TabaibasIm Rother-Führer nicht vorhanden; die Klettersteige findet man auf alpenvereinaktiv.com (dort nach "Jesus Beitia" suchen).Die Klettersteige liegen mehr oder weniger am Beginn des eigentlichen Barranco, oberhalb des Endes eines Fahrwegs. Folgt man - statt nach rechts zu den Klettersteigen hochzugehen - dem Barranco weiter, dann muss man denselben Weg zurückgehen oder bei der Suche nach einem Ausweg sehr innovativ sein. Trotzdem lohnt es sich, dem Bachlauf weglos weiter zu folgen, man ist immer beschäftigt mit der Routensuche und dem Überklettern kleinerer Hindernisse. Neben den Klettersteigen so ziemlich das einzige Wander-Abenteuer in fußläufiger Entfernung vom Hotel Orquídea. PalmitosRother-Führer Tour Nummer 46.Eine der wenigen Wanderungen, die von den Hotelstädten im Süden aus ohne ewig lange Anfahrt erreichbar ist. Die Einstufung als "schwierig" ist allerdings etwas übertrieben - es handelt sich um einen Wanderweg, der teilweise durch Erosion etwas gelitten hat. Manchmal ist es durch den Bewuchs im Barranco auch etwas eng, aber die Hände braucht man nirgends. Weiter oben öffnet sich die Landschaft, und man wandert durch einen lockeren Kiefernwald. Playa de GüigüíRother-Führer Tour Nummer 49.Der Parkplatz befindet sich direkt am Beginn des Weges, wo das Tal zur Degollada de Aguas Sabinas vom Haupttal abzweigt. Der Weg ist dann nicht zu übersehen, die Wanderung in das abgelegene Tal bietet schöne Aussichten. Allerdings auch die Aussicht, denselben Weg in der Hitze wieder zurück zu müssen. Etwas oberhalb vom Strand gibt es eine kleine impprovisierte Bar, wo man Getränke kaufen kann. Pico de las Nieves, Degollada de los Hornos, Roque NubloRother-Führer Touren Nummer 5 bis 8 sowie 1.Im Gipfelbereich von Gran Canaria kann man diverse Wanderwege auf verschiedene Arten miteinander kombinieren. Auch der Weg von der Goleta auf den Montañón ist ein normaler Wanderweg, bei dem man die Hände nicht zu Hilfe nehmen muss. Der höchste Punkt der Insel ist der Morro de Agujereada (1957 m), eine wilde Felsnadel etwas südlich vom Pico de las Nieves. Er dürfte ohne ausgesetzte Kletterei nicht zu erreichen sein. Am Pico des las Nieves (1951 m), zwei Minuten oberhalb des Parkplatzes und südlich des abgesperrten Militär-Horchpostens, befindet sich dagegen eine kleine Aussichtsplattform, die natürlich ungleich stärker frequentiert ist. Landkarten/Literatur
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