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Hinweise für die selbstorganisierte Besteigung des AconcaguaStand: Februar 1997 (Permit-Kosten: neu aktualisiert für Saison 2000/2001)neue Informationen von Frühjahr 2003 am Ende dieser Seite. Eine Aconcagua-Besteigung selbst zu organisieren, ist mit verhältnismäßig geringem Aufwand verbunden; wer selbst ein gutes Team zusammenbringt, kann gegenüber den Angeboten der Reiseveranstalter erheblich billiger wegkommen. Unsere knapp vierwöchige Unternehmung hat insgesamt pro Person unter 3000 DM (incl. Flug!) gekostet. Eine gewisse Flexibilität muß man natürlich mitbringen; Spanisch-Grundkenntnisse erleichtern das Leben sehr. MendozaStadtMendoza (170000 Ew.) liegt am Ostrand der Anden, von Santiago und Buenos Aires per Bus oder Flugzeug gut erreichbar. Zusammen mit San Juan ist das die Weinbaugegend Argentiniens. Wegen des Permits (s.u.) ist Mendoza zwingend der Ausgangspunkt für die Aconcagua-Besteigung, wenn man die Organisation selbst in die Hand nimmt.öffentlicher NahverkehrVom Flughafen in die Stadt kommt man mit dem Bus 60. Für die umgekehrte Richtung: Der Bus fährt von der Calle Salta vor dem Krankenhaus ab. In Mendoza haben die Busse eine große (Zehner-)Nummer oben und eine kleine Nummer, die auf einem Schild nahe der Tür stehen. Manchmal sind auch die Farben der kleinen Nummern wichtig. Zum Flughafen fährt Bus 60 63, aber nur diejenigen, die auf dem kleinen Schild "Aeropuerto" angeschrieben haben. Fahrtdauer etwa 3/4 Std, Preis $0.80. Die anderen Busse kosten $0.55.Nicht vergessen, dem Bus zu winken, sonst hält er nicht. SonstigesDie Stadt hat ein rechtwinkliges Straßennetz wie die meisten amerikanischen Orte. Die Hausnummern sind meist systematisch vom Stadtzentrum aus gezählt - je Straßenblock 100 Nummern, sodaß man überall leicht feststellen kann, wie weit man vom Zentrum entfernt ist. Auch im Januar war es kein Problem, ein einigermaßen günstiges Hotel (DZ $ 35) zu finden. Die Tourismus-Information ist sehr hilfreich (Adresse s.u.). Postkarten nach Hause sind ziemlich teuer ($1.10), brauchen aber (entgegen anderslautenden Gerüchten) nur eine Woche. In Mendoza kann man praktisch alles an Essensvorräten kaufen, was man für den Aconcagua braucht. Aus Deutschland mitbringen sollte man höchstens gefriergetrocknete Spezialnahrung für die Hochlager und Müsliriegel, dann kommt man mit den 20 kg Fluggepäck einigermaßen hin. Das Preisniveau bei Lebensmitteln ist ähnlich wie in Deutschland; ähnlich auch Essen im Restaurant. Adressen
OrganisationPermitDas Gebiet um den Aconcagua ist ein Provinzpark, zu dessen Betreten eine Genehmigung nötig ist. Es gibt drei Permit-Arten: kurzes Trekking (3 Tage), langes Trekking (7 Tage) und Besteigung/Bergsteigen (20 Tage). Das Permit wird
Neben dem Reisepaß benötigt man die Adresse einer Krankenversicherung, die ggf. für einen Rücktransport und Krankenhausbehandlung aufkommt. Die 20 Tage zählen ab dem Betreten des Parks in Horcones, wo das Permit kontrolliert wird und ein Müllsack ausgehändigt wird, den man am Ende (mit dem eigenen Müll gefüllt natürlich) wieder abgeben muß. Bus nach Puente del IncaVon Mendoza nach Puente del Inca, dem Ausgangspunkt für den Normalweg, kommt man mit dem Bus der Gesellschaft Uspallata für $ 9.60 ab dem Busterminal (ca. 4 h Fahrt). Letzteres liegt im Osten der Innenstadt. Besser einen Tag vorher reservieren. Am Busterminal gibt es übrigens auch eine Poststelle und einen Supermarkt.Anmarsch zum Basislager und GepäcktransportDer Weg von Puente del Inca (2716 m) zum Basislager Plaza de Mulas (4300 m) ist sehr weit, und es empfiehlt sich (auch wegen der Akklimatisation), ihn in zwei Etappen zu machen. In Confluencia (3368 m) gibt es gutes Wasser; anderswo auf dem Weg nicht. Das Gepäck für die immerhin zwei bis drei Wochen läßt man am besten von einem Muli hochbringen. Das kann man in Mendoza vorher reservieren oder sich auch in Puente del Inca umsehen. Ein Muli trägt bis 60 kg und kostet (ein Weg) $100 bis $120, zwei Mulis $150-$180, drei $200-$240. Das Gepäck wird an einem Tag hochgebracht und kann im Basislager beim entsprechenden Unternehmen bzw. im Hotel (Aymará) abgeholt werden. Gepäck gut verpacken, da die Tiere unterwegs manchmal etwas eigensinnig sind. Da man selbst einen Tag länger unterwegs ist, sollte man Schlafsack, Zelt und Kocher und das Essen für diese zwei Tage bei sich haben.Außer Mulis und Permit kann man als halbwegs erfahrener und trainierter Bergsteiger alles andere selbst in die Hand nehmen. Wer's aber unbedingt braucht, kann vom Transfer Flughafen-Hotel über individuelle Fahrt nach Puente del Inca bis zu Trägerdiensten in die Hochlager oder sogar bis zum Gipfel alle möglichen und unmöglichen Dienste in Anspruch nehmen und dabei seine Geldbörse nach Herzenslust erleichtern.
Das Basislager Plaza de Mulas liegt auf 4300 m; gutes Wasser gibt es nachmittags eine Viertelstunde westlich am schuttbedeckten Eis des Gletschers. Das vor einigen Jahren errichtete Hotel liegt eine halbe Stunde südöstlich; dort kann man auch Getränke kaufen (Dose $3). In den Hochlagern gibt es kein Wasser, aber meist liegt irgendwo in der Nähe genug Schnee. Das Wetter am Aconcagua ist im Sommer nicht so stabil wie weiter im Norden; plötzliche Schlechtwettereinbrüche (meist von Westen) sind häufig. Meist ist es aber mehr oder weniger sonnig; es ist fast immer windig. Die Hauptsaison ist von Dezember bis Februar; dann sind 200-400 Leute im Basislager. Hochlager
Die Positionen der einzelnen Lager ersieht man am besten aus der Kartenskizze. Die Höhen sind (soweit möglich) mit dem Höhenmesser vom Gipfel her korrigiert. Auf dem Normalweg gibt es keine technischen Schwierigkeiten; bis auf die Canaleta (loser Schutt, ganz auf der rechten (W-)Seite gehen!) ist überall ein guter Weg vorhanden. Das einzige Problem sind die Höhe und das ziemlich schnell einbrechende Schlechtwetter. Man ist im Notfall allerdings auch sehr schnell wieder im Basislager (ca. 1 h vom Nido, 2 h von Berlin). LandkartenTurismo Aymará (z.B.) verkauft einen Prospekt mit einer Satellitenaufnahme mit eingezeichneter Route für $ 10. Die auch in Deutschland erhältliche Karte des American Alpine Club ist nur eine Gratverlaufsskizze, und das Lager Nido de Cóndores ist zu weit westlich eingezeichnet.AusrüstungWer an den Aconcagua geht, dürfte grob wissen, was er für eine zwei- bis dreiwöchige Unternehmung im Expeditionsstil braucht. Daher zähle ich hier nur die Besonderheiten auf. Alles gilt für den Normalweg.
SonstigesAkklimatisationDer Aconcagua wirkt durch den vielen Schutt und das Fehlen von Gletschern auf der Nordseite nicht so hoch wie vergleichbare Berge anderswo auf der Welt. Dadurch wird er sehr leicht unterschätzt. Es ist sehr wichtig, auf den gut begehbaren Pfaden nicht der Versuchung nachzugeben, loszurennen. Die Gipfeletappe verlangt auf jeden Fall eine passable Akklimatisation auf über 5500 m, die man nur durch mehrmaliges Begehen der Etappe zum Nido de Cóndores bekommen kann.Wegen der Nebenwirkungen ist medikamentöse Vorbeugung von Höhenproblemen nicht ratsam, außerdem werden so nur ggf. akute Symptome verdeckt und zu spät erkannt. Wir haben nur bei starken Kopfschmerzen Aspirin (500mg) genommen, und zwar zum Schlafen und auf der Gipfeletappe. Besonders wichtig ist es, in der Höhe möglichst viel zu trinken. Am Aconcagua hat man meist genügend Zeit zum Schnee schmelzen. KrankenversicherungZwischen Deutschland und Argentinien gibt es kein Krankenversicherungsabkommen. Die gesetzliche deutsche Krankenversicherung kommt daher für keine Behandlung in Argentinien auf. Unbedingt vorher eine weltweite Auslandskrankenversicherung abschließen (DM 15 - 30 pro Jahr).Links über den Aconcagua
Was uns das Ganze gekostet hatDiese Reise war so ziemlich die günstigste unserer bisherigen Fernreisen. Kein Mietwagen, lange Zeit im eigenen Zelt statt Hotel oder Pension - das macht sich natürlich bemerkbar. Für alle, die sich ein Bild vom Preisniveau machen wollen, hier eine detaillierte Aufstellung unserer Kosten. Alle Angaben gelten für zwei Personen.Zu Grunde gelegt ist ein US$-Kurs von DM 1.80, Stand ist - wie schon gesagt - 1997. Datum Ausgabe Ort Betrag Betrag in DM (für 2 Pers.) ------------------------------------------------------------------- Flugtickets FRA-MDZ 3436.00 DM 3436.00 19.01.1997 Bus Mdz 1.60 $ 2.88 19.01.1997 Abendessen Mdz 14.00 $ 25.20 20.01.1997 Benzin (Tankstelle) Mdz 5.00 $ 9.00 20.01.1997 Fahrkarten nach PdI Mdz 19.20 $ 34.56 20.01.1997 Lebensmittel-Einkauf Mdz 81.42 $ 146.56 20.01.1997 Abendessen Mdz 13.00 $ 23.40 20.01.1997 Hotel Mdz 35.00 $ 63.00 20.01.1997 Mulis PdI-PdM Mdz 100.00 US$ 180.00 20.01.1997 Permit Mdz 160.00 US$ 288.00 21.01.1997 Hotel Mdz 35.00 $ 63.00 23.01.1997 Getränke PdM 39.00 US$ 70.20 25.01.1997 Getränke PdM 45.00 $ 81.00 01.02.1997 Getränke PdM 21.00 US$ 37.80 03.02.1997 Mulis PdM-PdI PdM 120.00 US$ 216.00 03.02.1997 Bus PdI-Mdz PdI 20.00 US$ 36.00 03.02.1997 Lebensmittel-Einkauf Mdz 9.80 $ 17.64 03.02.1997 Taxi Mdz 3.00 US$ 5.40 03.02.1997 Abendessen Mdz 24.00 US$ 43.20 03.02.1997 Bus Mdz 1.10 $ 1.98 03.02.1997 Landkarten Mdz 17.00 $ 30.60 04.02.1997 Hotel Mdz 36.00 US$ 64.80 04.02.1997 Lebensmittel-Einkauf Mdz 18.90 $ 34.02 04.02.1997 Fahrkarten n.Potrerillos Mdz 9.60 $ 17.28 04.02.1997 Abendessen Mdz 14.00 US$ 25.20 05.02.1997 Hotel Mdz 36.00 $ 64.80 05.02.1997 Abendessen Mdz 25.00 US$ 45.00 06.02.1997 Hotel Mdz 36.00 $ 64.80 09.02.1997 Fahrkarten nach Mdz 6.20 $ 11.16 09.02.1997 Abendessen Mdz 16.00 US$ 28.80 10.02.1997 Lebensmittel-Einkauf Mdz 10.75 $ 19.35 10.02.1997 Abendessen Mdz 15.00 US$ 27.00 11.02.1997 Lebensmittel-Einkauf Mdz 9.95 $ 17.91 11.02.1997 Bus Mdz Mdz 2.20 $ 3.96 11.02.1997 Abendessen Mdz 13.00 US$ 23.40 12.02.1997 Hotel (2 N.) Mdz 72.00 $ 129.60 12.02.1997 Taxi Mdz 3.00 $ 5.40 12.02.1997 Bus zum Flughafen Mdz 1.60 $ 2.88 12.02.1997 Flughafengebühr Mdz 6.00 US$ 10.80 12.02.1997 Imbiß Mdz 7.00 US$ 12.60 Sonstiges, z.B. Postkarten 20.00 $ 36.00 SUMME DEM 5456.18 SUMME IN EURO EUR 2789.70Es ergeben sich also Gesamtkosten pro Nase von DM 2728, ab Frankfurt. Wer natürlich in Bezug auf Komfort von Unterkunft und Organisationsaufwand verwöhnter ist, muss entsprechend mehr einkalkulieren. Neue Informationen aus anderen Quellen, Stand 2003Thomas Fischer berichtet von seiner Aconcagua-Besteigung Anfang 2003:
© Hartmut Bielefeldt 1997 mit Aktualisierungen 2003
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