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Puna (Argentinien/Chile) 2006
Puna (Argentinien/Chile)
2006
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Puna (Argentinien/Chile) 2006
praktische Hinweise

Allgemeines zu Argentinien

Flughafen in Buenos Aires

Kommt man von einem Inlandsflug mit internationaler Verbindung (beide von AA) am Flughafen Aeroparque Newberry an, dann muss man in einem sehr unscheinbaren Büro der Aerolineas Argentinas (neben der Telecom) nach Transfer zum internationalen Flughafen Ezeiza fragen. Der Transfer erfolgt per Taxi (ohne Kosten für den Passagier) und dauert gut eine halbe Stunde.

Verkehrsverbindungen

Die Eisenbahn hat in Argentinien einen dramatischen Niedergang erlebt. Das dichte Bahnnetz, dass anfangs des 20. Jahrhunderts das Land durchquert hatte, verfällt in weiten Teilen.

Man reist heute normalerweise mit dem Bus. Jeder halbwegs bedeutende Ort hat einen Busbahnhof (terminal de omnibus), wo es neben den Fahrkartenschaltern der verschiedenen Busgesellschaften oft auch eine Tourist-Information und Einkaufsmöglichkeiten gibt. Die Busgesellschaften haben die Strecken untereinander aufgeteilt; wenn man mehrere Etappen verbinden will, kann man möglicherweise erst am Umsteigepunkt das Ticket für die Weiterfahrt kaufen.

Die Busse sind im Allgemeinen in gutem Zustand, die Abfahrt normalerweise sehr pünktlich. Die Strecke von Aimogasta nach Fiambalá ist allerdings für Verspätungen und Stehplätze bekannt.

Hat man überdurchschnittlich großes Gepäck, kann man mit 2-3 Pesos mögliche Diskussionen beim Verladen vermeiden.

Informationen

In jeder Stadt und jedem größeren Ort gibt es eine Tourismus-Informationsstelle. Sie haben (im Gegensatz zu beispielsweise Deutschland) oft auch sonntags geöffnet und sind meist sehr kompetent, auf jeden Fall versuchen sie jegliche Probleme zur Zufriedenheit der Kundschaft schnellstmöglich zu lösen (Hotels, Sehenswürdigkeiten, Verkehrsverbindungen). Als erste Anlaufstelle in einer neuen Gegend sollte man deshalb nach "Información Turistica" Ausschau halten.

Geldwechsel

Banken sind teilweise nur vor der Siesta, 9:00 bis 12:30, geöffnet. Nicht jede Bank wechselt ausländisches Geld in Pesos, oder gar andersherum.

Der Kurs des argentinischen Peso ($) liegt bei etwa 1/3 US-Dollar.

Essen

In Argentinien gibt es (wer hätte das gedacht...) vorzugsweise Rindfleisch. Die hauptsächlichen Erscheinungsformen sind bife (Beefsteak), bife de chorizo (Rumpsteak), lomo / lomito (Filet), asado (allgemein Gegrilltes) oder parillada (das umfangreiche Grill-Abenteuer mit allem, was an einem Rind so dran ist und für das man sich viel Zeit nehmen sollte). Die milanesa ist ein paniertes Schweineschnitzel, das in manchen Restaurant alleine schon den ganzen Teller füllt. Als Beilagen gibt es papas fritas (Pommes Frites) oder ensalada mixta (Salat aus Tomaten, Zwiebeln und ggf. Blattsalat). Lomito oder milanesa findet man auch in Sandwiches. Bier gibt es meistens in Literflaschen (zu 3-5 $), aber kleinere Flaschen sind durchaus zu bekommen. Guter Wein ist eher teurer, aber es gibt auch in La Rioja und Catamarca ausgezeichnete Weine. Abendessen gibt es im Restaurant normalerweise erst ab 21 oder 22 Uhr.

Ein Abendessen für zwei Personen einschließlich Getränke hat uns meist 30-35 $ gekostet, ein Mittagessen 12-25 $.

Zum Frühstück gibt es normalerweise Kaffee und ein Hörnchen (medialuna) oder facturas (süße Teilchen) aus der Bäckerei.

Hotels

Wir hatten keine Probleme, kurzfristig für 1 oder 2 Nächte eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Ein Doppelzimmer in einem halbwegs ordentlichen Hotel kostet ca. 50-60 $, in den kleineren Orten lagen die Preise in Hosterias um 30 $. In dieser Preisklasse gibt es kein Frühstück.

Sonstiges
Einkaufen / Warensortiment

Im Supermarkt findet man fast alles, was man für mehrtägige Bergtouren braucht. Das einzige, was wir nicht gefunden haben, war Kartoffelpüree mit Milch, das man einfach mit Wasser zubereiten kann. (Das gab es in Chile in den kleinsten Tante-Emma-Läden, aber in Argentinien ist Fehlanzeige.) Dafür gibt es ein ganzes Regal mit Mate-Tee, der uns nicht sonderlich interessiert.

Siesta / Tageseinteilung

Nachmittags ist das ganze Land ausgestorben: zwischen 12:30 und 17 Uhr ist kein Geschäft offen. Im Sommer ist es zu dieser Zeit auch zu heiß zum Arbeiten. Zwischen 17 und 19 Uhr belebt sich die Szene langsam wieder, und üblicherweise arbeitet man dann bis gegen 22 Uhr.

Verständigung

In Argentinien spricht man Spanisch; heutzutage wird in der Schule auch Englisch als Fremdsprache gelehrt, aber die älteren Generationen haben keine Fremdsprache gelernt.

Besonderheiten in der Aussprache sind, dass das "s" am Wortende wie in Chile auch überhaupt nicht ausgesprochen wird, und die meisten "s" im Wort werden auch fast völlig verschluckt. Das "ll" spricht man nicht wie ein deutsches "j", sondern eher wie ein etwas stimmhaftes "sch".

Autoverkehr

Der Straßenverkehr in Argentinien gilt als vergleichsweise gefährlich, besonders in den Städten. Es scheint keine besondere Ausbildung zum Führen eines Autos notwendig zu sein, und Sicherheitsgurte oder Helme (für Motorradfahrer) sind praktisch unbekannt. Auch mitten in der Nacht fahren völlig unbeleuchtete Autos durch die Stadt. Mindestens 98% der argentinischen Autofahrer benutzen den Blinker überhaupt nicht, und der Rest scheint ihn üblicherweise falsch zu benutzen. Sogar auf der Seite des Auswärtigen Amts findet sich ein Warnhinweis zum Straßenverkehr.

Auch die Techniken zur kollektiven Fahrradbenutzung mit 1-3 Personen sind übrigens bemerkenswert.

Nordwest-Argentinien

Der Nordwesten Argentiniens besteht aus den Provinzen Jujuy, Salta, Tucumán, Catamarca und La Rioja. Eigenartigerweise kommen die letzten beiden in kaum einem Reiseführer vor, vermutlich weil es hier hauptsächlich dünn besiedelte Landschaft gibt. Wir waren in den Provinzen Córdoba (das sich in der Südostecke der Region anschließt), La Rioja und Catamarca unterwegs. La Rioja hat 300000 Einwohner auf 90000 km2, Catamarca 330000 auf 102000 km2. Die Bevölkerung konzentriert sich aber auf einige größere Städte; zwischen einzelnen Ortschaften liegen oft 50 Kilometer "Nichts".

Landschaft

Die Landschaft wird von verschiedenen Gebirgsketten bestimmt, die das Gebiet von Nord nach Süd durchqueren. Im Osten sind das die niedrigeren Sierras, die die großen Ebenen des Chaco westlich begrenzen. Im Westen verläuft die Grenze zu Chile über den Hauptkamm der Anden. Auf der argentinischen Seite des Hauptkamms verlaufen einige Ketten, die kaum niedriger sind; dazwischen liegt das Hochland, die Puna. Zwischen den Sierras im Osten und den ersten hohen Gebirgskämmen liegen Ebenen auf 500-1000 m Höhe, in denen mit Bewässerung z.B. Wein oder Oliven angebaut werden.

Wetter

Das Klima ist recht trocken, große Teile der Nordwestprovinzen sind Steppe oder Wüste. Im Südsommer gibt es allerdings oft heftige Gewitter und auch Schlechtwetterphasen. Ab 4000 m kann es auch im Sommer schneien, der Schnee geht aber schnell wieder weg.

Córdoba

Córdoba ist die zweitgrößte Stadt Argentiniens (1.3 Millionen Einwohner), 700 km nordwestlich von Buenos Aires. Die Stadt wurde relativ früh gegründet und war die dritte Universitätsstadt Lateinamerikas (1614). Die kulturellen Sehenswürdigkeiten stammen großteils aus dem 19. Jahrhundert und aus der frühen Kolonialzeit (Jesuitenkolleg).

Die Innenstadt ist rechteckig angelegt wie die meisten südamerikanischen Städte, was die Orientierung sehr erleichtert. Das Terminal de Omnibus liegt im Südwesten der Innenstadt; in dieser Gegend gibt es einige relativ günstige Hotels (Touristmus-Info im Busterminal oder am Flughafen fragen).

Vom Flughafen günstig in die Stadt kommt man mit dem Bus Nr. 5 (Haltestelle 5 Gehminuten jenseits der Taxifahrer), der eine gute halbe Stunde bis zum Bulevar Illia (drei Blocks vom Busterminal) braucht. $ 1.20 pro Person.

Von der Stadt zurück zum Flughafen kann man die Busse von Ciudad de Cordoba in Richtung Jesús Maria nehmen. Abfahrt alle 20 Minuten am Busterminal (Ticket vorher am Schalter kaufen); der Bus hält an der Hauptstraße auf Höhe des Flughafens, den man von dort zu Fuß in 10 Minuten erreicht. $ 1.90 pro Person.

Restaurants: In der Innenstadt (Fußgängerzone) gibt es kaum ein Restaurant. Man findet eher welche am Rand der Fußgängerzone, z.B. am Bulevard Illia im Süden. Das external linkLas Tinajas ist ein großes Selbstbedienungsrestaurant, wo man für 15 oder 17 $ beliebig essen kann. Für normales bife finden sich aber auch günstigere Möglichkeiten in dieser Gegend.

Fiambalá

Fiambalá ist der letzte Ort vor dem Paso de San Francisco, der mit dem Bus erreichbar ist. Es ist Ausgangspunkt für den Ojos del Salado (mit Grenzübertritt) und den Monte Pissis. Der Ort ist ziemlich übersichtlich, im Wesentlichen um die Plaza herum gruppiert.

Neben den hohen Bergen ist ein Ausflug zu den Termas de Fiambalá sicher eine gute Idee: Eine heiße Quelle ist hier in Natursteinbecken im Schatten der Bäume gefasst. Die Becken werden von oben nach unten kälter von 45 bis 32 Grad, ideal zum Entspannen. Eintritt für einen Tag $ 2 pro Person; Taxi von Fiambalá $ 20 (und auch $ 20 wieder zurück), es lohnt sich also ggf. Fahrgemeinschaften zu bilden.

Es gibt (mindestens) drei Unterkünfte: die Residencial Municipal bei der Tourist-Info, die kleine Hospedaje beim Museo del Hombre und die Hospedaje bei Reynosos, in Richtung Termas.

Berge
Sierra de Famatina

Die Sierra de Famatina (Cerro General Belgrano 6250 m) ist die erste große Bergkette, wenn man von Osten her kommt. Sie liegt westlich von Chilecito (1050 m) und bietet einen enormen Höhenunterschied auf kleinem Raum: über 5000 Meter auf etwa 40 Kilometer Distanz. Wir haben den Berg aus Zeitgründen nicht besucht, er ist aber sicherlich interessant. So isoliert steht kaum ein anderer Sechstausender. Das bedeutet aber auch, dass es im Sommer hier häufig Schlechtwetter gibt.

Von Chilecito in die Sierra de Famatina führt eine Seilbahn, die 1906 für den Erzabbau in der Mine La Mejicana (4600 m) gebaut wurde. Sie transportierte Erz und Arbeiter über 39 km in 8 Sektionen. Die Bahn ist leider schon lange nicht mehr in Betrieb, die Talstation aber für historisch Interessierte sicherlich einen Besuch wert.

Man kann La Mejicana (z.B. um den Belgrano zu besteigen) auch mit dem Fahrzeug erreichen, entweder über die Agentur in Chilecito (was dem Vernehmen nach relativ teuer ist) oder von der Ortschaft Famatina 20 km im Norden aus.

Cerro Bonete Chico

Der Cerro Bonete Chico liegt im Norden der Provinz La Rioja und ist 6759 m hoch. Einige Kilometer nördlich steht der Cerro Bonete Grande (5943 m) nahe der Caldera del Inca, die ein großer Kratersee mit 5 km Durchmesser ist - angeblich mit 5200 m der höchstgelegene See der Welt. Es ist unklar, wieso der größere Berg der "kleine" ist und der versteckte, niedrigere der "große". Möglicherweise hat das riesige Massiv des Chico weniger hoch gewirkt als der steilere Grande, aber so wirklich erklären konnte uns das niemand.

Bis zum Salzsee Laguna Brava etwa 40 km südlich des Bonete Chico geht eine einigermaßen ordentliche Straße, über die täglich Exkursionen zur Laguna gemacht werden. Ein Straßenprojekt zur chilenischen Grenze zum Paso Pircas Negras ist im Bau, einige Strecken sind schon fertig, andere fehlen völlig. Einer der fertiggestellten Teile ermöglicht die Zufahrt zum Refugio Veladero nordwestlich der Laguna Brava. Von dort gibt es eine Fahrspur durch teils sandiges Gelände bis an den Fuß des Bonete Chico, westlich des Berges. Die Gegend der Caldera - nochmals 15 km nördlich davon - ist sehr abgelegen und nur mit guten Fahrzeugen zu erreichen.

Die Hütten in dieser Gegend stammen aus der Zeit um 1875 und dienten als Stützpunkte für Karawanen, die die Anden überquerten. Es gibt insgesamt etwa ein Dutzend solcher Hütten. Das Refugio del Peñón auf 3600 m an der Straße zur Laguna Brava ist gut für einen Akklimatisationsaufenthalt geeignet, weil es dort eine Quelle gibt.

Wie die meisten der Berge in der Puna ist der Bonete Chico technisch recht leicht, die Gegend sehr weitläufig. Das Hauptkriterium für Lagerplätze ist das Vorhandensein von Wasser oder Schnee. Unsere Lagerplätze:

LagerHöhegeogr. Breitegeogr. Länge (nach GPS)Bemerkungen
Basislager4750 m28°03.7952' S68°51.9553' Wsandig, kein Wasser
15290 m28°03,4193' S68°48,6150' Wan einem Bach mit reichlich Wasser
25820 m28°02,5582' S68°46,8647' Wkein Wasser, steinig (Wasser aus Schnee)

Man kann den Bonete auch von jeder anderen Seite angehen, die Ausgangspunkte sind aber dann schwieriger zu erreichen. Ein Basislager in der Nähe der Caldera del Inca hätte prinzipiell den Vorteil, dass man von dort auch an den Monte Pissis gehen könnte. Beide Berge liegen aber 30 km auseinander, was in dieser Höhe eine nicht zu unterschätzende Distanz ist.

Am Bonete sind nur wenige Bergsteiger unterwegs, man kann dort eine ganze Woche lang völlig alleine sein.

Nevado Ojos del Salado

Der Ojos del Salado (6893 m) liegt auf der chilenisch-argentinischen Grenze südwestlich des Paso de San Francisco. Er ist der zweithöchste Berg der Anden und ein ehemaliger Vulkan (schweflige Gase sind noch zu riechen). Der Ojos del Salado ist auch der höchste Berg Chiles und von Norden von der internationalen Straße her relativ leicht zu erreichen. Dadurch ist er auch ausländischen Bergsteigern seit einigen Jahren bekannt, und während der Sommersaison wird er fast täglich bestiegen. Genau genommen hat der Berg zwei gleich hohe Gipfel (argentinischen und chilenischen Gipfel), die übriggebliebene felsige Reste des Kraterrandes sind.

Seit 2004 ist das Gebiet um den Berg zusammen mit den heißen Quellen an der Laguna Verde von der chilenischen Regierung der Firma Aventurismo Expediciones konzessioniert. Das Betreten des Gebietes zum Zweck einer Bergbesteigung kostet eine Gebühr von 160 US$ pro Person. Während der Saison ist ein "Ranger" im unteren Refugio, der für Notfälle eine Funkverbindung nach außen hat. Bei ihm bekommt man auch Funkgeräte verliehen, mit denen man im Notfall über ihn Hilfe rufen kann. Außerdem gibt es ein Plumpsklo am unteren Refugio, aber das ist schon so ziemlich alles, was sich seit der "gebührenfreien" Zeit (als wir 1994 dort waren) geändert hat.

Die Lagerplätze befinden sich in der Umgebung der beiden Hütten:

LagerHöhegeogr. Breitegeogr. Länge (nach GPS)Bemerkungen
Refugio Rojas5260 m27°03,5572' S68°32,8524' Wsandig, kein sauberes Wasser
Refugio Tejos5830 m27°05,2583' S68°32,2908' WWasser aus Schneefeldern

Die untere Hütte steht für Übernachtungen nicht zur Verfügung (Funkraum und Lager), in der oberen Hütte kann man übernachten und muss entsprechend kein Zelt die 600 Höhenmeter hochtragen. Sie hat aber nicht allzuviele Plätze, so dass man bei großen Ansturm sich doch besser auf ein eigenes Zelt verlässt.
Der Routenverlauf ist ziemlich offensichtlich; auf ca. 6400 m quert die Route ein Schneefeld, für das man Steigeisen mitnehmen sollte. Die letzten 20 Meter bis zum Gipfel sind steiler Fels, der aber keine größeren Schwierigkeiten bietet (II). Dort verläuft ein Fixseil, das als Hilfestellung (für die Balance) recht nützlich ist. Einen Anseilgurt braucht man aber nicht.

Permit
Für den Ojos del Salado braucht man (wie für alle Berge in der Grenzregion Chiles) eine Genehmigung, die man bei der Dirección de Fronteras y Límites kostenlos bekommt und auch im Internet beantragen kann (external linkwww.difrol.cl). Dazu kommt die oben genannte Eintrittsgebühr, die vor Ort an die Firma Aventurismo Expediciones zu zahlen ist.

Anreise
Die Anreise von Chile aus ist unproblematisch, das Permit ist in der Zollstation Maricunga vorzulegen. Die Anreise von Argentinien aus (von Fiambalá) ist dagegen ein bürokratisches Abenteuer erster Klasse. Während man für einen einzelnen Tag wohl relativ problemlos nach Hinterlegung des Reisepasses an Laguna Verde und Refugio Rojas fahren kann, muss man bei längerem Aufenthalt erst einreisen (bei der Zollstation Maricunga, 80 Kilometer landeinwärts) und fast die ganze Strecke zum Ojos del Salado wieder zurückfahren. Bei der Wiederausreise gibt es dasselbe Theater nochmal andersherum. Was es mit dem gelben Durchschlag des himmelblauen Formulars auf sich hat, wird vermutlich noch länger ein Geheimnis bleiben....

Monte Pissis

Der Monte Pissis (6882 m) liegt nördlich der Caldera del Inca, 30 km nördlich des Cerro Bonete Chico. Er wird normalerweise von einem Basislager im Nordosten aus bestiegen; die Zufahrt dorthin ist relativ kompliziert. Für die wüstenhafte Umgebung ist es erstaunlich, dass sich am Monte Pissis große Gletscherflächen finden. Das Wetter in dieser Region scheint aber durchaus nicht immer sehr wüstenhaft zu sein, an den hohen Bergen bilden sich gerne Gewitter mit Schneefall.

Der Monte Pissis wurde als zweithöchster Gipfel der Anden gehandelt, weil angeblich der Ojos del Salado nach einer Neuvermessung auf 6864 m abgefallen sei. Da das aber nicht wahr zu sein scheint, ist der Pissis nur Nummer 3. Der Berg umfasst ein Massiv von etwa 15 km Länge, er hat mindestens vier fast gleichhohe Gipfel:

  • Nordwestgipfel, 6882 m
  • westlicher Ostgipfel, 6875 m (vier Kilometer südöstlich des Hauptgipfels)
  • östlicher Ostgipfel, ca. 6850 m (einen Kilometer östlich des anderen Ostgipfels)
  • Westgipfel, 1 km SW des Hauptgipfels, ca. 6800 m

Zwischen dem Hauptgipfel und den Ostgipfeln liegt eine Einsattelung mit 6500 m Höhe. Alle Gipfel an einem Tag zu besteigen, dürfte auch wegen der großen Distanzen eine sportliche Herausforderung bedeuten.

Beschreibung der Zufahrt zum Basislager:
Normalerweise wird man schon aus Kostengründen nicht mit dem eigenen Mietwagen zum Basislager fahren, denn dort würde er ja eine Woche herumstehen und nur Miete kosten. Trotzdem habe ich mir die Route aufgeschrieben, manche Leute fahren ja sogar mit dem Fahrrad dorthin. Im Valle de Chaschuil steht bei La Coipa (86 km von Fiambalá) ein Schild "Refugio". Hier biegt man links ab, die Straße ist durch zwei Metallschilder markiert, die zusammen einen Halbkreis symbolisieren könnten. Durch ein schmales begrüntes Tal (Straße teilweise sehr schlecht, Wasser erodiert die Fahrrinnen) und später weite Hänge kommt man an einen Pass auf 4600 m, von dem aus man Sicht auf den Cerro Bonete Chico hat. Es geht bergab zur Laguna de los Aparejos und an dieser entlang zu einem Stein, auf dem "Laguna Azul 19 km" steht. Dieser Straße halbrechts folgen. Sie führt auf einen 4600 m hohen Pass hoch und quert dann die linke Flanke eines abflusslosen Tals, um einen weiteren, 4700 m hohen, Pass zu erreichen. Von dort geht es runter zur Laguna Azul (ein hellblauer See), links an ihr vorbei auf einen weiteren Pass, von dem aus man die ausgedehnte Laguna Verde sieht. In mehreren Kehren geht es abwärts ans Ufer der Laguna Verde; man umfährt den See bzw. die Salzflächen links, bis man an ein Schild "Monte Pissis" kommt. Hier nach links, sind es noch 17 km bis ins Basislager. Die gesamte Strecke von La Coipa bis zum Basislager beträgt 90 km.

Lagerplätze:
Das Basislager ist in 2006 zum ersten Mal probehalber mit einem großen Tunnelzelt, Funkgerät und einigen Vorräten ausgerüstet.

Der Platz für Lager 1 ist ziemlich offensichtlich, dort wo der Gletscherbach ins Tal abfließt. Den Platz für Lager 2 haben wir wahrscheinlich nicht richtig gefunden, wir waren vermutlich zu weit rechts. In der angegebenen Höhe von 5900 m war am Schneefeld aber keine Lagermöglichkeit zu finden, der Steilhang endet erst über 6000 m. Dort könnte es flache Stellen geben, die man nutzen kann. Wir konnten wegen des Schlechtwetters nicht noch zwei Stunden bis dorthin aufsteigen und sind nach rechts gequert, wo das Gelände flacher war.

Die Route folgt vermutlich dem Gletscher bis in den Sattel 1 km südöstlich des Hauptgipfels.

LagerHöhegeogr. Breitegeogr. Länge (nach GPS)Bemerkungen
Basislager4580 m27°42,9046' S68°42,9046' Wkein Wasser
15360 m27°44,4877' S68°45,4801' Wreichlich Wasser aus dem Gletscherbach
2 (?)5930 m27°44,5339' S68°47,1434' Wkein Wasser, Schneefelder

Registrierung
Für Reisen zum Pissis-Basecamp ist eine Registrierung bei der Tourismus-Info und bei den Carabineros nötig. Sie wurde aber unterwegs nirgendwo kontrolliert und dient daher weniger der Zugangskontrolle als der Sicherheit für Unfälle etc.

Transportunternehmen

Hier folgen unsere Erfahrungen mit den Veranstaltern, mit denen wir direkt zu tun hatten.

Chilecito

Inka Ñan ist die einzige lizensierte Agentur in Chilecito (e-mail: external linkinka_nan_turismo@hotmail.com). Sie bieten verschiedene Exkursionen in der Umgebung (z.B. Mina la Mejicana, und kürzere Ausflüge) und weiter weg an (Talampaya, Laguna Brava). Wir sind mit Inka Ñan zur Laguna Brava gefahren und haben dort vor Ort die weitere Logistik organisiert, weil der Bonete außerhalb ihres "Zuständigkeitsbereichs" liegt. Unser Eindruck: freundlich, zuverlässig. Sprachlich wird es mit Englisch etwas dünn (der Chef spricht gut Englisch), etwas Spanisch ist zu empfehlen.

Villa Unión

Den Transport zum Bonete und zurück haben wir mit external linkRunacay organisiert, und zwar ziemlich spontan direkt unterwegs. Alejandro ist sehr zuverlässig und absolut pünktlich, er spricht Spanisch, Französisch, etwas Englisch. Sehr empfehlenswert. Seine Frau, eine Französin, hat auch eine Hosteria in Villa Unión, aber der Schwerpunkt sind Exkursionen.

Fiambalá

Als der Spezialist schlechthin für die Berge in der Region gilt external linkJonson Hugo Reynoso. Wir haben uns den Ojos del Salado (über die chilenische Seite) und den Monte Pissis organisieren lassen. Der Fahrer war Cristian, der Junior. Schon im 1996er South American Handbook findet sich ein Hinweis "check state of vehicles" - was sich in den Tiefen des Mitsubishi-Pickups so ereignen kann, ahnt der touristisch orientierte Kunde freilich vorher kaum. Unser Auto hatte in größerer Höhe ein penetrantes Kühlwasserproblem, das in der Wüste natürlich nicht sonderlich praktisch ist. Dieses Problemchen führt natürlich leicht zu Verspätungen um drei bis vier Stunden. Dazu kam bei beiden Fahrten (zum Ojos und vom Ojos zurück) ein ernsthaft übermüdeter Fahrer.

Bei der Fahrt zum Monte Pissis machte die Batterie vollkommen schlapp, so dass das Auto mitten in der Wüste stehenblieb - wobei das Batterieproblem für Cristian offensichtlich nicht neu war. Am nächsten Morgen war Hilfe da, aber der Zeitplan war erst mal etwas verbogen. Bei der Rückfahrt vom Pissis holte uns der Ersatzfahrer Nestor mit seinem Assistenten Luís ab. Sein Fahrzeug war technisch deutlich besser in Schuss, und die Fahrt über die schlechte Wegstrecke verlief ohne Zwischenfälle. Dafür hatte er auf der Teerstraße dermaßen gar keine Eile, dass wir fast nur im Leerlauf bis Fiambalá gerollt sind.
In puncto Ortskenntnis mag Reynoso also durchaus die Kompetenz haben, die Verlässlichkeit des Transports ist leider eher schwach.


Die Informationen auf dieser Seite sind aktuell für Februar 2006.


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Hartmut Bielefeldt
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Letzte Änderung am 13. März 2006 durch Hartmut Bielefeldt