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Neuigkeiten vom 21.04.2003

Team gut im Basislager angekommen
Erster Materialtransport bis Lager 2

Am 15. April ist das Team im Basislager angekommen; sie waren die 20. von 22 Expeditionen im Everest Base Camp. Mittlerweile ist das Lager installiert, und die ersten Materialtransporte in die Hochlager sind im Gange.

Bericht von Eike Mrosek vom 21. April:

Heute am späten Vormittag sind Christian Rossel, Thomas Zwahlen und ich müde aber glücklich von unserem ersten Materialtransport aus Lager II (6400 m) ins BC zurückgekehrt! Allerdings war es nicht ganz so einfach: Gestern gegen 10 Uhr erreichten wir nach neuerlicher Durchquerung des Khumbu-Eisbruchs das Lager 1 am Beginn des "Tal des Schweigens". Hier herrschten aber bereits Temperaturen bis +50°C ! Die Sonne in diesem riesigen Tal ist gnadenlos ! So beschlossen wir, dem Rat des berühmten Schweizer Bergsteigers Erhard Loretan folgend, nachts den Aufstieg weiter fortzusetzen. Nach reichlich Flüssigkeitszufuhr während der Mittagsstunden brachen wir dann gegen 20 Uhr in Richtung Lager 2 auf. Der Weg über eindrucksvolle Riesenspalten war gut gangbar. Gegen 22 Uhr waren wir dann erstaunlich schnell in Camp 2 -- allerdings bei ca. 80-100 km/h Sturm. So verkrochen wir uns erst einmal ins Zelt, wussten aber wohl, dass wir noch in der Nacht wieder nach Lager 1 mussten - waren doch unsere Schlafsäcke und Daunenausüstung dort. Der Marsch ins Lager 2 diente ja nur dem Materialtransport (Essen, Kleider, Gas, ...). Die Kälte trieb uns gegen Mitternacht aus dem Zelt und im Sturmschritt gen Lager 1, welches wir gegen 1 Uhr erreichten. Nichts wie in den Schlafsack. Der Sturm nahm weiter zu und gegen Morgen dann auch noch Gewitter... Das Wetter klarte auch zum Glück auf, und unsere Kameraden teilten uns noch per Funk mit, dass sie bereits im Khumbu-Eisbruch sind, um ebenfalls das Lager 2 zu erreichen! Im Abstieg in BC klebte mir dann mal wieder die Zunge am Gaumen: sengende Hitze und kein Luftzug machen den Abstieg durch dieses Eislabyrinth nicht gerade zum Genuss. Zurück im BC waren wir froh, unser Material bereits so hoch zu haben!

Im BC hat uns das "Expeditionsleben" voll im Griff: Selten bis gar keine Dusche. Die Haut im Gesicht spannt nach endloser Sonne, Kälte und Wind. Die Fingerkuppen sind aufgesprungen - von den Lippen ganz zu Schweigen. Der gewohnte Komfort fehlt gänzlich. Die Nase ist völlig verbrannt - trotz Lichtschutzfakor 30... Abends immer ein kalter, klammer Schlafsack, unebener, harter Boden (Geröll unterm Zelt). Saubere Klamotten sind Luxus - ganz zu Schweigen vom Duft eines Parfums oder eines Deos... Freunde und Familie weit weg!! Dabei darf man das Ziel nicht aus den Augen verlieren!! Das fällt manchmal schwer und am Abend im Schlafsack wandern die Gedanken hin und her zwischen "Achttausender-Gipfel" und der Heimat! Ein Achttausender-Gipfel fordert also weit mehr als Höhentauglichkeit und körperliche Fitness !

Trotz allem geht es allen gut und die Stimmung / Motivation ist bestens! Morgen wird nochmals ein Tiefdruckkeil unser Gebiet streichen, danach steigen wir wieder auf zu Camp 2 und weiter, um Camp 3 (7200 m) einzurichten !

Im Khumbu-Eisfall
Im Khumbu-Eisfall

Leiter über eine Spalte im Eisfall
Leiter über eine Spalte im Eisfall

Sonnenuntergang in Lager 1
Sonnenuntergang in Lager 1


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