Wir hatten ein Permit für das Vulkanpaar San Pedro / San Pablo beantragt und auch erhalten. Die beiden sind aber noch etwas abgelegener und aufwändiger zu besteigen als der Acamarachi;
außerdem liegt der kürzeste Anstieg auf der Südseite, die länger im Schatten liegt und für lange Tagesetappen daher nicht sonderlich geeignet ist.
Wir haben San Pedro und San Pablo aus unserem Programm gestrichen, weil nach dem Acamarachi und Toco niemand mehr so recht Lust auf vier Tage Zelten am Berg hatte.
Das Bild zeigt die beiden Vulkane von Lasana aus gesehen, Entfernung etwa 50 km. |
Die Tatio-Vulkane reihen sich östlich der Tatio-Geysire auf. Es lässt sich der Karte nicht genau entnehmen, welcher nun Tatio, Tatio Norte oder Tatio Sur heißt. Wir gehen davon aus, dass der von uns angegangene südlichste Berg der Gruppe der Tatio Sur ist.
Er zeichnet sich durch sich aufsteilende, heikle Schutthalden aus. Wir sind vom Pass an der Straße südlich der Tatio-Geysire (4400 m) einen kleinen Fahrweg in ein Hochtal hineingequert und von dort aus geradewegs hoch, im steilen Gelände nach links ausweichend aufgestiegen.
Auf der rechten Seite sah es nach einer Steilstufe aus, die sich möglicherweise gar nicht übersteigen lässt.
Oben liegt ein ausgedehntes Plateau (ca 500 m lang); der höchste der drei Gipfel ist der südliche mit 5200 m. Die letzten 150 Höhenmeter auf dem Nordgrat verliefen durch etwa 45° steiles, praktisch völlig lockeres Gestein. Sehr heikel und unangenehm. Für den Abstieg konnte ich ein Stück weit eine Schuttrinne einige Meter weiter östlich finden.
Aufstiegszeit ca. 4-5 Stunden. Runter geht es deutlich schneller. Unser Aufstieg befindet sich links an der Rückseite des Berges, ist im Bild also kaum zu sehen. |
Claudia hat den Cerro Colorado von einer Höhe von 4550 m von Nordnordwesten aus begangen. Der untere Teil besteht aus nicht allzu grobem Schotter, in dem man mehr oder weniger gut gehen kann. Ab etwa 5000-5100 m wird das Gelände steiler und geht in den Nordgrat über; dieser ist mit sehr großen, losen Felstrümmern übersät. Im Abstieg geht man besser weiter rechts, wo man feinkörnigere Schutthalden findet. Aufstiegszeit ca. 5 Stunden. Auch hier: Runter deutlich schneller, etwa 2 Stunden. |
Man kann im Norden bis etwa 4550 m mit dem Auto fahren. Von dort ist der Berg eine leichte Wanderung durchs Punagras; man arbeitet sich durch etwas gestuftes, allmählich steiler werdendes Gelände ziemlich direkt zum Gipfel hoch. Zeiten hängen sehr stark vom Akklimatisationszustand ab; da man diesen Berg vorzugsweise zum Eingewöhnen macht, kann man für den Aufstieg alles zwischen einer und drei Stunden erleben. |
Am Sairecabur sind wir gescheitert, weil die Straße zu stark verschneit war. Wir mussten auf 5120 m das Auto stehen lassen; wenn es schneefrei ist, kann man bis auf 5700 m hoch fahren. Die Straße führt im oberen Bereich ohne allzu große Steigung durch mehrere Hochebenen, deren Durchquerung zu Fuß sehr zäh vonstatten geht. Wenn man aber bis zum Endpunkt fahren kann (könnte), ist es vermutlich nur ein Katzensprung auf den Gipfel. Am Gipfelaufbau gibt es etwas Kletterei durch sehr große Felsblöcke - das ist zumindest meine Erinnerung von unserer Besteigung 1996, als es diese Straße noch nicht gab und wir von Norden her gekommen waren.
Von Norden her gibt es eine Straße, die aber schon 1996 in ziemlich schlechtem Zustand war. Gemäß Openstreetmap führt sie bis auf 5250 m, auf dem Satellitenbild ist sie bis in die Gegend zwischen Saciel und Sairecabur zu sehen. Ob das besser ist als die neuere Straße auf der Süd-/Westseite, kann ich nicht sagen. |
Der Toco ist der meistbegangene 5000er in der Gegend, viele Agenturen haben ihn als Halbtagestour im Programm. Von der Paso de Jama-Straße zweigt auf 4250 m eine Schotterstraße ab, die bis auf 5250 m am Fuß des Toco führt, und sie ist in wesentlich besserem Zustand als beispielsweise die Piste am Sairecabur. Somit muss man nur 350 Höhenmeter zurücklegen, und das auch noch auf einem gut ausgetretenen Weg - einzigartig in dieser Gegend, wo sonst jede Bergbesteigung ein mehr oder weniger delikates Balancieren über irgendwelche Schotterhalden beinhaltet. Der Hauptgipfel ist daran zu erkennen, dass die am tiefsten ausgetretene Spur dorthin führt. Der - stärker verschneite - Westgipfel ist etwa 10 m niedriger. Vom Hauptgipfel hat man eine ausgezeichnete Aussicht, und das ist auch einer der wenigen Punkte, von denen aus man die ALMA-Teleskope gut sehen kann. Ein Fotoapparat mit gutem Zoom empfiehlt sich. |
Das ist ein kleinerer Satellit des Pili, der bei vertretbarem Aufwand eine schöne Aussicht bietet. Vom Pili-Basislager (4575 m) ersteigt man den Südwesthang, Zuerst etwas nach SE über eine Rinne; wo das Gelände das Abbiegen nach NE erlaubt, folgt man der Flanke immer weiter aufwärts. Dabei sieht man ständig nur Flanke, was die Orientierung etwas erschwert. Der Gipfel kommt erst 100 Höhenmeter vorher in Sicht. Keine technischen Schwierigkeiten, Gehgelände mit manchmal etwas losem Geröll (aber besser als am Tatio oder Colorado). 2-3 Stunden für den Aufstieg; Abstieg 1 Stunde. |
Der Acamarachi ist der höchste Berg im Cordón de Puntas Negras und der einzige Sechstausender im Umkreis von etwa 100 Kilometern. In seiner zentralen Lage hat er aber diverse fast gleich hohe Nachbarn, so dass man ihn von weiter weg kaum sehen kann. Wie die meisten Berge hier ist er ein Vulkan; er ist allerdings offenbar schon einige tausend Jahre nicht mehr aktiv gewesen. Er hat einen winzigen Kratersee von etwa 10 Metern Durchmesser, der bei unserem Besuch allerdings mit einer eingebrochenen Eisdecke bedeckt war. Seit der Eröffnung der neuen Straße zum Paso de Jama ist der einfachste Zugang der Salar de Pujsa im Norden. Man kann mit einem leidlich geländetauglichen Fahrzeug den Fahrspuren von der Ch-27 nach Süden folgen, Der Bach nördlich des Cerro Negro de Pujsa kann an einer geeigneten Furt überquert werden, die man allerdings suchen und erkunden sollte (meist ist der Bach zugefroren). Das Basislager befindet sich (ca. 20 km von der Teerstraße) auf 4575 m am Bach westlich des Cerro Negra de Pujsa, wo das Tal von einer Nord-Süd in eine Nordost-Südwest-Richtung abknickt. Von hier sieht man sehr steile Fahrspuren weiter hinauf nach Südosten, die man aber nur mit einem sehr guten Geländefahrzeug benutzen kann. Ich habe Hinweise gelesen, dass man das Wasser in den Bächen um den Acamarachi wegen Arsenbelastung nicht trinken sollte. Vom Basislager folgt man den Fahrspuren auf den Sattel im Südosten und geht von dort mit einem Höhenverlust von 35 Metern ins Tal südwärts auf den Acamarachi zu. Wo die Fahrspuren enden, gibt es einige geeignete Plätze für Lager 1 (4880 m). Die Sonne verschwindet bald hinter dem Berg, aber morgens wird es früh sonnig. Von Lager 1 folgt man dem Tal zwischen dem Acamarachi und seinem unscheinbaren direkten nördlichen Vorbuckel, um die Hochebene, "Schulter" genannt, zu erreichen. Hier ist noch kein vernünftiger Weg ausgetreten, auch wenn es immer wieder für ein paar Meter eine Spur gibt. Mühsamer Aufstieg über loses Geröll bis zur "Schulter", 5470 m. Bis hier waren wir 3 Stunden unterwegs. Ab der Schulter folgten wir dem linken (nicht allzu ausgeprägten) Grat. Hier fand sich immer wieder ein Stückchen ausgetretener Pfad, dann ging es wieder über lose Felsen. Das Gelände ist steil (35°), aber man kommt ganz ordentlich voran. Manchmal nutzt die Zuhilfenahme der Hände durchaus. Dieser Anstieg enspricht nicht der Beschreibung aus dem andeshandbook, ich glaube aber er verläuft tendenziell in besserem Gelände als die lose Schotterroute zwischen den beiden Graten. Weiter oben legt sich der Hang etwas zurück, man kann den Gipfel direkt oder rechtsherum erreichen. Keine eigentliche Kletterei, aber auch kein reines Gehgelände. Von der Schulter bis zum Gipfel 3-4 Stunden. Beim Abstieg lohnt es sich, sich den kleinen See westlich des Gipfels anzusehen, er gilt als einer der höchstgelegenen Seen der Welt. Auf dem Satellitenbild ist er leider kaum zu erkennen. Im Abstieg zur Schulter sind wir auf eine gut ausgetretene Spur rechts unseres Grates hereingefallen, die aber in steile Abbrüche führt. Wir sind durch sehr heikles Geröllgelände mit Abbrüchen zurück zu unserer Spur gekommen; besser aber gar nicht erst dort hinuntergehen! Zurück zum Lager 1 ca. 1-2 Stunden. Der Track zeigt auch unseren Irrweg im Abstieg mit an. |
Der Cerro Corona heißt vermutlich wegen der vielen kleinen Gipfelchen an seinem früheren Kraterrand so, von weitem sehen sie aus wie eine kleine Krone. Der Berg wird (zu Recht) offenbar nicht allzu oft begangen; Startpunkt ist der Pass auf 4350 m auf dem Weg von Talabre zur Laguna Lejía. Von hier geht man erst ostwärts auf das rechte Ende einer Rippe zu, die vom Gipfel herunterkommt. Dann folgt man dieser Rippe aufwärts in nordöstlicher Richtung; meist sind die Felsen halbwegs verfestigt. Auf 5050 m kommt man zur Basis der eigentlichen "Krone", die aus losem Geröll besteht. Hat man sich durch den Schotter aufs Gipfel"plateau" hochgekämpft, muss man unter den diversen Felstürmchen nur noch denjenigen finden, der die Kiste mit dem Gipfelbuch enthält.4 Stunden vom Pass aus, Abstieg 1-2 Stunden. Oben sehr loses Geröll, im Gipfelbereich sehr steil. |
Datum Nacht zum | Art | Ort | Höhe (m) | Kosten |
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05.08. | Hostal | Hostal Doña Sixta, Calama | 2250 | $72000 für 2 Zweibettzimmer |
06.08. | Hostal | Hostal Doña Sixta, Calama | 2250 | $72000 für 2 Zweibettzimmer |
07.08. | Hostal | Residencial Chiloe, San Pedro de Atacama | 2400 | $60000 fürs Vierbettzimmer |
08.08. | Hostal | Residencial Chiloe, San Pedro de Atacama | 2400 | $60000 fürs Vierbettzimmer |
09.08. | Zelt | oberhalb Baños de Puritama | 3650 | - |
10.08. | Zelt | westlich des Láscar | 3900 | - |
11.08. | Hostal | Residencial Chiloe, San Pedro de Atacama | 2400 | $60000 fürs Vierbettzimmer |
12.08. | Zelt | Geysers del Tatio | 4300 | - |
13.08. | Zelt | Schwefelmine am Cerro Colorado | 4550 | - |
14.08. | Zelt | Schwefelmine am Cerro Colorado | 4550 | - |
15.08. | Hostal | Residencial Chiloe, San Pedro de Atacama | 2400 | $50000 fürs Vierbettzimmer ohne eigenes Bad |
16.08. | Hostal | Residencial Chiloe, San Pedro de Atacama | 2400 | $50000 fürs Vierbettzimmer ohne eigenes Bad |
17.08. | Zelt | Lager 1 Acamarachi Basislager Acamarachi | 4900 4580 | - |
18.08. | Zelt | Basislager Acamarachi | 4580 | - |
19. - 23.08. | Hostal | Residencial Chiloe, San Pedro de Atacama | 2400 | $60000 pro Nacht fürs Vierbettzimmer |
24. - 26.08. | Hostal | Hotel del Valle, Calama | 2250 | $30000 pro Nacht jeweils fürs 3- und 2-Bettzimmer |
27.08. | Hostal | Hostal Americano, Santiago | 500 | $58000 gesamt für ein Drei und ein Zweibettzimmer ohne eigenes Bad |
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Letzte Änderung: Montag, 26. September 2016 durch Hartmut Bielefeldt